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Living & Auflösung einer herrschaftlichen Villa mit unlimitierter Versteigerung

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1056 NIEDERLÄNDISCHER

1056 NIEDERLÄNDISCHER MALER IN ART DES PAUL VREDEMAN DE VRIES, UM 1567 – UM 1635 BIBLISCHE SZENE AUS DER GESCHICHTE DES HEILIGEN PAULUS Öl auf Eichenholz. 65 x 91 cm. Ungerahmt. Das großformatige Tafelbild bietet den Blick in einen mehrschiffigen sakralen Innenraum, der an den spätgotischen Kirchenbau erinnert, tatsächlich ist jedoch ein heidnisches Tempelheiligtum gemeint. Um die Ähnlichkeit mit einem Kircheninnenraum zu vermeiden, hat der Maler in nahezu der gesamten rechten Bildhälfte einen zweigeschossigen Treppenanstieg mit Seitenloggen und Säulen vorgestellt, mit Ausblick auf weitere Architektur. Die Säulen tragen Renaissancebögen, an den Wänden befinden sich Figuren, darunter nackte Frauengestalten, die den Eindruck eines heidnischen Tempels vermitteln sollen. Die Staffagefiguren, teilweise in orientalischer Kleidung, im Gespräch. Die Klärung der Darstellung ermöglicht ein Spruch an der oberen Stufe links unten im Bild mit Verweis auf die Apostelgeschichte des Heiligen Paulus. Demnach ist die langgewandete, bärtige Figur mit Buch, rechts unten im Bild, als die Gestalt des predigenden Apostels zu sehen. Links davon Männer, die auf ihn deuten, gemäß der in der Bibel beschriebenen Auseinandersetzung zwischen Sadduzäern, die Paulus töten- und Pharisäern, die ihn predigen lassen wollten. Dem Bibeltext gemäß spielt sich die Szene im heidnischen Missionsgebiet des Paulus ab, etwa in Antiochia oder der Stadt Philippi. Auf den Bodenplatten der Spruch „STERVEN IS MIN GEVIN“; Apostelgeschichte, Brief des Paulus an die Philipper (1, 21) „Christus ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn“. Weiter oben auf einer größeren Grabplatte die Ziffern „15 23“, womit wohl ebenfalls ein Bibel-Textverweis gemeint sein könnte, der sich auf Antiochia bezieht. Ein Hündchen belebt die Szenerie. Das Hauptinteresse des Malers ist hier sicher die damals gewünschte perfekte Perspektive der kompliziert aufgebauten Raumgruppen. Die perspektivische Wiedergabe von Interieurs wurde vor allem durch den Maler und Architekten Hans Vredeman de Vries (1527-1604/23) eingeleitet, dessen Sohn sich auch gänzlich der Aufgaben dieser Bildthemen gewidmet hat. A.R. (12414749) (11) € 6.000 - € 7.000 Sistrix INFO | BIETEN 1057 THEODOR VAN THULDEN, 1606 ‘S-HERTOGENBOSCH – 1669 EBENDA Studierte im Atelier von Abraham van Bleijdenberch, wurde 1626 Meister der Sankt Lukas-Gilde, wirkte in Paris, ab 1634 in Antwerpen, wo er im Kreis von Peter Paul Rubens (1577-1640) stand. DAS SALOMONISCHE URTEIL Öl auf Kupfer. 39,8 x 51,3 cm. Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, vom 23. Dez. 2018. Die Darstellung illustriert die altbiblische Legende, nach der König Salomon ein Urteil spricht, ein Kind zu zweiteilen, da sich zwei Frauen um das Anrecht darauf streiten, jeweils die Mutter zu sein. So verzichtet eine der Frauen in Mitleid auf ihr Recht, was sie als wahre Mutter erweist, womit sie das Kind erhält. Das Thema wurde in der Kunst häufig aufgegriffen und auch von Lot 1058 Peter Paul Rubens um 1629 gemalt, hier von einem seiner Schüler wiederholt. Auch zahlreiche weitere Maler haben das Rubens-Gemälde kopiert, meist nach Stichvorlagen, weswegen die Kleiderfarben oft beliebig gewählt wurden, wie etwa vom Freskanten des Deckenbildes im Herbergstrakt Wallfahrtskirche Frauenberg. Der im beiliegenden Gutachten genannte Maler, obschon in Holland gebürtig, hat sich gänzlich dem flämischen Malstil verschrieben aufgrund seiner Lehre bei Blyenberch und Rubens, blieb aber in der Farbigkeit zurückhaltend. Provenienz: Österreichischer Privatbesitz. (1241423) (11) € 8.000 - € 12.000 Sistrix INFO | BIETEN 160 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.

1058 DEUTSCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS (ABB. LINKS) DIE BEWEINUNG CHRISTI Öl auf Buchenholz. 42 x 26,3 cm. Links unten auf Stein Jahreszahl „1501“. In dekorativem Prunkrahmen. Im Mittelpunkt der bleiche, nur mit einem weißen Lendenschurz verhüllte Körper des vom Kreuz herabgenommenen Jesus. Deutlich erkennbar sind seine Stigmata an Füßen, Händen und auf der Brustseite. Sein Oberkörper wird von Johannes, mit rotem Mantel, gehalten, rechts neben ihm seine kniende Mutter in blauem Gewand und weißer Kopfbedeckung, den Tränen nahe mit ihren halb geschlossenen Augen. Hinter ihr stehend, mit in starker Gestik hochgerissenen Armen, die vom Schmerz erschütterte Maria Magdalena mit stark bewegtem Gesichtsausdruck. Rechts neben ihr stehend Nikodemus und Josef von Arimathäa. Am Boden vor Christus liegend, neben einem Stein, die Dornenkrone. Im Hintergrund vor weiter Landschaft der Kreuzesstamm, an dem eine lange Leiter angelehnt ist. Malerei, die sich an zahlreiche Bilder der Dürer-Zeit anlehnt. Rest. Kleinere Rahmenschäden. (12414125) (18) € 1.000 - € 1.500 Sistrix INFO | BIETEN 1059 BOLOGNESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS DIE MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN UND JOHANNES DEM TÄUFER Öl auf Leinwand. Doubliert. 60 x 51 cm. In dekorativem Rahmen. Am Zugang zu einem palastartigen Gebäude, Maria auf einem Stuhl sitzend in rotem Gewand mit gelblichen Ärmeln und blauem Mantel, auf ihrem Schoß das nackte Jesuskind haltend. Dieses hält in seiner linken Hand einen kleinen Zweig mit roten Kirschen und greift gerade mit seiner anderen Hand in ein grünliches Tuch mit weiteren Früchten, das von dem neben ihn stehenden jungen Johannes dem Täufer gehalten wird. Dieser mit dunkelblond gewelltem Haar und einem Fellgewand, dem für ihn typischen Attribut. Maria greift in leicht vorgebeugter Haltung mit ihrer linken Hand zu einigen Tüchern, die in einem länglichen geflochtenen Korb, quasi eine Kinderwiege, liegen. Vor der hölzernen Tür des Gebäudes der rechten Bildhälfte ist der stehende Josef in braunem Gewand zu sehen, der in seiner linken Hand eine Schale nach oben hält. Nach links fällt unterhalb eines gerafften braunen Vorhangs der Blick auf eine Landschaft mit Gebäuden und einigen Bäumen unter hohem hellblauem Himmel mit großen weißen Wolken. Qualitätvolle harmonische Darstellung, bei der besonders das Familienleben, mit der geflochtenen Wiege, in den Vordergrund gestellt wird. (12413521) (18) € 7.000 - € 9.000 Sistrix INFO | BIETEN 1060 DEUTSCHER MALER DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS Gemäldepaar ARCHITEKTURCAPRICCIO Öl auf Holz. Je 36 x 47 cm. In dekorativen Prunkrahmen. Blick auf eine Landschaft mit antiken Ruinen, die von zahlreichen Figuren besucht werden. Auf der linken Seite die Ruine eines hohen Tempels mit quadratischen und runden korinthischen Säulen, davor einige Ruinenstücke liegend und eine sitzende Frau in Begleitung ihres Sohnes. In der Bildmitte, zwischen zahlreichen Bäumen und Sträuchern, die Rückenansicht einer Skulptur und der Blick auf eine weitere Ruine mit Torbogen. Am rechten Bildrand ein großer Brunnen mit wasserspeienden Skulpturen, an dessen Rand sich eine kleine Gruppe von Besuchern niedergelassen hat. Auf dem Gegenstück wird der Brunnen auf der linken Seite weitergeführt, ebenfalls wieder mit einer darauf sitzenden Skulptur und einem Wasserspeier. Rechts die antike Ruine eines Palastes mit einer eingestellten Skulptur, die von Bäumen und Sträuchern überwachsen ist. Auf den Stufen dieser Anlage sitzend wiederum eine kleine Familie, mit einem Mann, der einen Dudelsack hält. Weitere antike Bruchstücke sowie eine auf einem Sockel stehende Skulptur finden sich um die Anlage herum. Im Hintergrund zwei Reiter vor einem antiken Torbogen und zwei weitere Figuren mit Hund am Fuße des Brunnens. Malerei in überwiegend beige-brauner Farbigkeit, die das wiederentdeckte Interesse an der Antike aufzeigt. (1241416) (18) € 6.000 - € 8.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 161

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