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Kunsthandwerk, Silber, Russische Kunst, Bücher, Gemälde 19./20. Jahrhundert

311 BEDEUTENDER

311 BEDEUTENDER MARMORKOPF DES RÖMISCHEN KAISERS CLAUDIUS (10 V. CHR.-54 N. CHR.) Höhe: 25 cm. Breite: 18 cm. Tiefe: 20 cm. Gesamthöhe mit modernem Sockel: 41,5 cm. Der antike Marmorkopf, aus bekannter Sammlung, zeigt den Imperator Claudius, den vierten römischen Herrscher. Er ist identifizierbar durch weitere museale Marmorbildnisse, nicht zuletzt aber auch durch die für diesen Kaiser typische Haartracht mit den kurzen, parallel geführten, die Stirn begrenzenden Haaren, bei denen, ganz nach dem Stil der augusteischen Zeit, die Ohren freigehalten sind. Dieses spezifische Frisurenschema kennzeichnet den Imperator Claudius auch in einem weiteren Portrait, das sich im Museum Kassel befindet (Antikensammlung Kassel, Inventarnummer SK116), dabei sind die in die Stirn hereintretenden, kurzen, nach rechts gekrümmten Haarsträhnen nahezu identisch mit dem Kasseler Exemplar. Auch in der Seitenansicht entsprechen die Schläfenlocken dem Museumsbeispiel. Damit wäre die Identifizierung des Kopfes für den genannten Imperator einwandfrei gegeben. Ferner lässt sich erkennen, dass die scharf wiedergegebenen Augenbrauen ganz in der Portraittradition der julisch-claudischen Dynastie stehen, stilistisch in direkter Nachfolge der Portraitbildnisse des Augustus. Als Vergleichsbeispiel hierfür kann der „Augustus von Primaporta“ genannt werden (um 20 v. Chr., Vatikanische Museen, Rom, Inventarnummer 2290), dessen Stil hier immer noch nachwirkt. Claudius, in Lugdunum, dem heutigen Lyon, geboren, war zunächst nicht für das Regierungsamt bestimmt, aufgrund seiner Probleme neurologischer Art, weswegen er vom öffentlichen Leben ferngehalten wurde. Jedoch im Jahre 41, nachdem Kaiser Caligula, sein Neffe, entthront war, wurde Claudius von den Prätorianern als Imperator ausgerufen. Damals, bereits fünfzig Jahre alt, hatte er sich bis dahin in einem zurückgezogenem Leben dem Studium gewidmet. In der Geschichtsschreibung unterschiedlich kommentiert, auch aufgrund seiner Verhältnisse zu seiner dritten und vierten Ehefrau, Messalina und Agrippina, schien er doch eine sehr kultivierte Persönlichkeit gewesen zu sein, die es verstand auch schwierige Probleme für sein Volk zu lösen. Letztlich war er es, der es den Galliern erlaubte, Stellvertreter im römischen Senat zu stellen und der die römische Provinz Britannien eingerichtet hatte. Der Portraitkopf darf wohl als eine Mischung aus dem allgemeinen Zeitschema der Imperatorenbildnisse sowie dem individuellen Gesichtsausdruck des Kaisers gewertet werden. Individuelle charakteristische Merkmale lassen sich etwa auch in den Portraits erkennen, die sich im Britischen Museum und im Louvre befinden. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich in der claudischen Stilperiode ein Wandel in der Portraitauffassung zeigt, hin zu einem nun ausgesprochenen Realismus, wie dies in der folgenden Dynastie der Flavier fortgesetzt werden sollte. An der hier vorliegenden antiken Ausführung lässt sich erkennen, dass die Gesichtspartien (möglicherweise auch erst nachträgtlich) zugunsten einer feineren Oberfläche geglättet wurden, während Nasenspitze und die Oberlippe bereits als frühe spätantike Schädigungen zu erkennen sind. Feinkristalliner Marmor mit partiell schöner Alterspatina. A.R. Provenienz: Ehemals Sammlung Dr. Schwarz, Québec in den 1970er-Jahren. (1201041) (11) IMPORTANT MARBLE HEAD OF ROMAN EMPEROR CLAUDIUS (10BC - 54AD) Height: 25 cm. Width: 18 cm. Depth: 20 cm. Total height incl. modern base: 41.5 cm. The ancient marble head from a famous collection shows Emperor Claudius, the fourth Roman Emperor. His identification can be established by comparing the head with other marble heads held in museums, not least because of this emperor’s typical hairstyle of short parallel hairs surrounding the forehead with free ears as is typical for the Augustan period. This specific hairstyle distinguishes emperor Claudius as can be seen in further portraits held at the Museum Kassel (Antikensammlung Kassel, inv. no. SK116). The identification of the head as the aforementioned emperor is without a doubt. Furthermore the pronounced eyebrows are completely in line with the image tradition of the Julio-Claudian dynasty, stylistically in direct succession of the portraits of emperor Augustus. The Augustus of Prima Porta (ca. 20BC, Vatican Museums, Rome, inv. no. 2290) can be considered as an example of comparison as its style still continues in the head on offer for sale in this lot. Altogether, it can be said that there is a change in the concept and style of portraits during the Claudian period that results in a pronounced realism as was continued in the successive Flavian dynasty. The antique work on offer for sale here shows that the facial features (possibly also at a later date) were smoothed in favour of a finer surface, while the tip of the nose and upper lip show signs of damage dating back to early late antiquity. Fine crystalline marble with partially beautiful aged patina. A.R. Provenance: Formerly collection Dr Schwarz, Québec in the 1970s. € 80.000 - € 100.000 Sistrix INFO | BIETEN 46 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.

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