513 Giovanni Donato Montorfano, 1440 Mailand – 1510, zug. ALTARTRYPTICHON: MARIA MIT DEM KIND ZWISCHEN SANKT SEBASTIAN UND DEM HEILIGEN FABIANUS Öl/ Tempera und Goldgrund auf kräftiger Holztafel. Höhe der Tafeln: 126 cm. Breite der Mitteltafel: 62 cm. Breite der Seitenflügel: 43,5 bzw. 41 cm. Gesamtbreite: ca. 148 cm. Verso unbehandelt. Zuweisung durch den Verfasser der Monographie Prof. De Marchi. Das in drei Tafeln gefertigte Altarwerk, nur einseitig bemalt und dekoriert, zeigt in allen drei Teilen eine, die einzelnen Gemälde einfassende, Rahmung in Form zweier schlanker tordierter vergoldeter Säulen, die je einen Segmentbogen tragen mit darüber kurz hochziehendem trapezförmigen Aufsatz, der mit gotischer Maßwerkmalerei dekoriert ist. Darüber jeweils ein bekrönender Wimperg mit seitlichen Phialen und Kriechblumen an den spitz zulaufenden Dächern, die Flächen hier ebenfalls bemalt. Dekoration insgesamt überwiegend vergoldet, in Fortsetzung des Goldgrundes der Gemälde selbst. Die Mitteltafel, etwas breiter, zeigt Maria leicht nach rechts sitzend auf einem Brokat- oder Lederkissen mit ornamentaler Prägung, auf einem Rasen in überwiegend dunklem Grün mit zartweißen Blüten. Der blaue Mantel der Maria ganzheitlich mit goldenen Punkten übersät, was als eine symbolische Andeutung auf den „Schutzmantel der Himmelskönigin“ zu verstehen ist. Maria hält die Hände gefaltet, das Kind sitzt frei und aufrecht auf dem linken Knie der Mutter und hält den linken Zeigefinger an die Lippen. Während das Jesuskind den Blickkontakt zum Betrachter aufnimmt, ist der Blick der Maria auf das Kind gerichtet. Der Gewandsaum des Mantels mit breiter Borte dekoriert, deren Ornamentik antik kalligraphisch anmutet. Die Nimben von Maria und Kind vergoldet, in Pastiliotechnik leicht reliefartig erhaben. Maria mit einer Krone im rundziehenden Nimbus, darin die umlaufende lateinische Aufschrift „Virgo Maria – Mater Dei“. Oberhalb des Rasenstücks sind die Figuren goldgrundig hinterfangen, wobei der glatte Goldgrund oben in einer Art Textilbordüre abgesetzt ist, darüber eine rot-braun-goldene Brokatmusterung. In gleicher Dekorationsart sind die Seitenflügel gestaltet: Links, ebenfalls vor Goldgrund stehend, der Heilige Sebastian. In ikonographisch seltener Weise hier anstelle eines Baumes an eine kannelierte antike Säule gebunden mit entblößtem Oberkörper, lediglich mit einem hellen, zweifach geknoteten Tuch bekleidet. Ungewöhnlich viele Pfeile, nahezu horizontal-parallel vorgeführt, zeigen das Martyrium des Heiligen. Auch hier trägt der reliefierte Scheibennimbus in Gold die Namensaufschrift. Das Seitenflügelblatt der Gegenseite zeigt den Heiligen Fabianus, Bischof und Märtyrer des 3. Jahrhunderts mit Tiara in der ebenfalls beschrifteten Nimbusscheibe. Seine linke Hand hält einen Bischofstab, die Rechte ein geöffnetes Buch, mehrzeilig beschriftet in roter lateinischer Schrift. Dem gegenüberliegenden Seitenflügel entsprechend, ist auch hier der Goldgrund in besagter Weise gestaltet. Der Heilige ist hier in fortgeschrittenem Alter gezeigt, der kurze Kinnbart grau wiedergegeben, sein dunkler Chormantel in mit breiter vergoldeter, leicht reliefierter Stola mit Maßwerkdekoration. Unter dem Mantel eine weiße Alba, die am Boden aufsteht und eine Schuhspitze erkennen lässt. Oberhalb der Mariendarstellung der Mitteltafel ist in der Innenfläche des Wimperges die Kreuzszene gezeigt, Christus am Kreuz mit auffällig gekennzeichneten blutenden Wunden. Seitlich zwei kniende Assistenzfiguren, bei denen es sich wohl um die beiden Marien handelt in grüner bzw. roter Kleidung auf grünem Rasengelände, darüber Goldgrund. Der linke Flügel zeigt oberhalb der Sebastiansfigur im Wimperg einen nach rechts auf Rasenstück knienden Engel mit ausgebreiteten Flügeln, der einen schlanken Stab mit Blättern zeigt, im Hintergrund vor dem Goldgrund Andeutung von jungen Bäumen. Im Gegenstück zeigt der Wimperg eine nach links grün gekleidete an einem Betaltar kniende weibliche Figur mit Nimbus und erhobenen Händen; die Identifizierung mangels Attributen nicht näher möglich. Die oberen verbleibenden Flächen außerhalb der vergoldeten Wimperge mit dunkelgrüner Farbfassung, darin Brokatmusterung. Altersbedingt rest. sowie einige Beschädigungen (Fehlstellen in der Dekoration etc.) Stilistisch hebt sich die malerische Behandlung der Marienfigur mit dem Kind deutlich von den seitlichen und darüberliegenden Malereien ab. Insbesondere das Gesicht der Maria weist bereits eine Nähe zur Bildauffassung des Leonardo da Vinci (1452-1519) auf, dessen „Letztes Abendmahl“ (1495/98) in demselben Raum geschaffen wurde, wie die große Kreuzigungs szene des Giovanni Donato Montorfano von 1495, das einzige vom Meister signierte Werk. Der Künstler entstammt einer Malerfamilie aus der Lombardei, die bereits für den Dom in Mailand gearbeitet hat. Genannt sei hier Abramo da Montorfano, der Großvater sowie der Vater Alberto da Montorfano. Die Maler waren Mitglieder der Mailänder Malergilde. Gerade im Werk des Giovanni Donato Montorfano, insbesondere in der Kreuzigung der Santa Maria delle Grazie in Mailand, zeigt sich der große Stilbruch, der durch Leonardo da Vinci nahezu gleichzeitig erfolgt war. Vermutlich jedoch hat Leonardo selbst in Donatos Kreuzigungsszene einige Figuren eingebracht, die den Mailänder Herzog und seine Familie darstellen. Provenienz: Privatsammlung Monaco Privatsammlung Italien Literatur: Das Werk wird in dem von Prof. De Marchi vorbereiteten Verzeichnis aufgeführt, wobei hier für die Zuweisung an den Künstler Prof. De Marchi gedankt wird. (1171474) (11) Giovanni Donato Montorfano, 1440 Milan – 1510, attributed ALTAR TRIPTYCH: THE VIRGIN AND CHILD BETWEEN SAINT SEBASTIAN AND SAINT FABIANUS Oil/ tempera and gold ground on strong panel. Height of panels: 126 cm. Width of central panel: 62 cm. Width of the side panels: 43.5 and 41 cm. Total width: ca. 148 cm. Untreated on the reverse. Professor De Marchi has attributed the painting to the artist and is also the author of his monograph. The altarpiece is created in three panels and only painted and decorated on one side. Each single panel has a frame in the shape of two slender twisted gilt columns holding a segmental arch with a trapezeshaped surmount, decorated with Gothic tracery painting, with several damages (blemishes to the decoration etc.). The painting style of the Virgin and Child clearly stands out from the paintings of the panels on the side and above. Especially the face of Mary already shows the closeness to Leonardo da Vinci’s (1452- 1519) image concept whose Last Supper (1495/98) was created during the same period as the Large Crucifixion scene by Giovanni Donato Montorfano from 1495, the only work signed by the master. The artist descends from a family of painters from Lombardy that had already worked for the Dome in Milan. Abramo da Montorfano, the grandfather should be mentioned here as well as the father Alberto da Montorfano. The painters were members of the painter’s guild of Milan. Provenance: Private collection, Monaco. Private collection, Italy. Literature: The painting on offer for sale in this lot will be listed in the catalogue currently being prepared by Professor De Marchi. Special thanks to Professor De Marchi for attributing the work to the artist. € 150.000 - € 200.000 Sistrix INFO | BIETEN tions.com 20 For around 4,300 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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Giralamo da Santacroce, ca. 1485 Be
559 Maler der Bologneser Schule des
562 Dirck de Quade van Ravesteyn (1
564 Meister aus der Brügger Malsch
tions.com 82 For around 4,300 addit
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571 Hendrick van Avercamp, 1585 Ams
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575 Bartolomeo della Porta, 1472 Fl
578 (Abbildung folgende Seiten) Jan
579 Abraham Willemsen, um 1627 Antw
580 Johann Heiss, 1640 Memmingen -
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583 Karl Pavlovich Brüloff, 1799 S
tions.com 586 Jan van Kessel I, um
589 Flämische Schule des 17. Jahrh
tions.com 592 Pieter van Bloemen, 1
595 Bernardo Strozzi, 1581 Genua -
598 Caravaggist des 17. Jahrhundert
tions.com 602 Domenico Piola d. Ä.
tions.com 604 Peeter van Avont, 160
606 Josef I Heintz d. Ä., 1564 Bas
608 Charles François Lacroix de Ma
610 Cornelis Droochsloot, 1630 - 16
612 Isaak van Oosten, 1613 Antwerpe
614 Leidener Schule des 17. Jahrhun
616 Lavinia Fontana, 1552 Bologna -
tions.com 618 Dirk Valckenburgh, 16
620 Italienischer Hofmaler des 17.
623 Clara Peeters, um 1585 - um 165
625 Adriaen van Utrecht, 1599 Antwe
627 Gottfried Libalt, 1610/1611 Ham
629 David Ryckaert III, 1612 Antwer
631 Frans Francken III, 1607 - 1667
633 Jan Baptist Weenix, 1621 Amster
635 Römischer Maler Anfang des 17.
637 Apollonio di Giovanni di Tommas
639 Flämischer Maler des 17. Jahrh
641 Frans Wouters, 1612/14 Lier - 1
643 Andrea Locatelli, 1695 - 1741,
Samuel Massé, 1672 Tours - 1753 Pa
646 Jan Soens, um 1547 's-Hertogenb
650 Michele Antonio Rapous, auch
tions.com 182 For around 4,300 addi
654 Jean-Baptiste François Pater,
655 Louis Gabriel Blanchet, 1705 Pa
657 Maximilian Pfeiler, tätig 1683
659 Giuseppe Zais, 1709 Forno di Ca
660 Französischer Maler des 18. Ja
663 Römischer Maler erste Hälfte
667 Paul Bril, 1554 Breda - 1626 Ro
669 Französischer Künstler des 18
672 Französische Schule des 17. Ja
674 Paolo Veronese, 1528 Verona - 1
678 Niederländische Schule des 17.
681 Italienischer Meister des 18. J
685 Francesco Zugno, 1709 Venedig -
688 Pieter de Bloot, 1601 Rotterdam
690 Niederländischer Maler des 17.
693 Abraham Willaerts 1603 - 1669,
696 Maler um 1700/1720 PORTRAIT EIN
699 Antonio Maria Vassallo, um 1620
702 Jan Wildens, 1580 Antwerpen - 1
706 François Sablet, Schule/ Umkre
709 Flämischer Meister des 17. Jah
712 Prager Künstler des 16./ 17. J
716 Römische Schule des 17./ 18. J
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720 Gerard Hoet, 1648 Zaltbommel -
722 Albrecht I. Kauw, 1621 Sraßbur
725 Philip James de Loutherbourg, S
729 Gortzius Geldorp (Gualdrop), 15
734 Norditalienischer Meister des 1
737 Jan Hackaert, 1628 Amsterdam -
741 Bartolomeo Passarotti, 1529 Bol
744 Peter Gertner, österreichische
Lucas Cranach II, 1515 - 1586, attr
748 Italienischer Caravaggist des 1
753 Nicolas Lancret, 1690 Paris - 1
756 Flämischer Maler des 17. Jahrh
759 Französische Schule des 18. Ja
763 Jasper van der Lanen, 1592 - 16
766 Venezianischer Vedutist in der
769 Maler um 1500 SPANISCHE ALTARTA
773 Frans Francken d. J., 1581 Antw
777 Jan Brueghel, 1601 Antwerpen -
782 Carl Ludwig Fahrbach, 1835 Heid
788 Hendrik Frans Van Lint, 1684 An
792 Deutscher Meister des 18. Jahrh
798 Chrysostomus Johann Winck, 1725
802 Flämischer Meister des 17. Jah
806 François Gérard, 1770 - 1837,
809 Pieter de Putter, um 1605 Den H
813 Filippo Napoletano, um 1589 - 1
816 Antonio Molinari, 1655 Venedig
820 Italienischer Meister des 17./
824 Italienischer Miniaturmaler des
828 Norditalienischer/ venezianisch
832 Philipp Jakob Nickhl, Maler des
836 Bartolommeo Biscaino, 1632 - 16
839 Bartholomeo Castelli, Spadino,
843 Flämische Schule aus dem Kreis
848 Pierre Allais, um 1770 - 1782 P
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