JOHANN HEINRICH SCHÖNFELD, 10 IEA A ISS – 14 AUSU U DER PYRRHUSSIEG BEI DER SCHLACHT BEI ASCULUM (UM 1638) Öl auf Leinwand. 166 x 245 cm. Das Gemälde, bis ins Detail von höchster Malqualität und jener Pinselführung, die identisch erscheint mit dem gleichthematischen Werk Schönfelds, das sich in der Alten Pinakothek München befindet (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Lw. 169 x 233 cm., um 1640, dort „Schlachtenszene“ bzw. unzutreffende Bezeichnung „Sieg über Pyrrhus“). Die Darstellung des großformatigen Gemäldes wiederholt bis ins Detail jenes Gemälde, auch in der Malweise des Meisters. Da derart großformatige und detailreiche Werke erfahrungsgemäß als Zusammenarbeit des Meisters mit seinen Gehilfen gesehen werden, ist hier durchaus an eine Meister-Wiederholung mit Werkstattbeteiligung zu denken. Auch das große Format – nahezu identisch mit dem Münchener Bild – und die damaligen Auftragsinteressen dürften diese Ansicht bestätigen. Die Szene schildert die Schlacht bei Asculum in Süditalien 279 v. Chr. Sieger war der Molosser-König Pyrrhos I (lat. Pyrrhus) gegen die Römer. Die Verluste auf beiden Seiten waren bekanntlich derart groß, daß der Sieger nicht mehr auf seinen Erfolg aufbauen konnte und gesagt haben soll: „noch so ein Sieg und wir sind gänzlich untergegangen.“ Damit ist der Begriff „Pyrrhus- Sieg“ in die Geschichte eingegangen. Wie häufig in den Werken Schönfelds mit antiken Szenerien sind auch hier Architekturelemente ins Bild gesetzt. Links, als Repoussoir, der Rest eines Tempels mit kannelierten Säulen, die ein Gesims tragen, rechts ein Rundtempel. Durch einen Bergkegel im Hintergrund, leicht nach rechts verschoben, ist ein kompositorisches Gleichgewicht hergestellt. Der gesamte Mittel- und Vordergrund zeigt in dichter Fülle das Kampfgeschehen, mit einem zu Boden gegangenen Pferd, das mit seinen Scheckfarben eine dominante Stellung im Vordergrund einnimmt. Das tumultartige Geschehen wird noch dramatisiert durch schräg aus dem Getümmel heraus leuchtenden Fahnen, zudem in der rechten Bildseite durch zwei Kriegselefanten mit hohen Satteltürmen. Die genaue Betrachtung zeigt, wie jede einzelne der unzähligen Figuren in hoher Meisterschaft ausgeführt ist. Auch dies steht gegen den Verdacht auf eine Kopie von fremder Hand . Der Maler Johann Heinrich Schönfeld, einer der Hauptmeister des deutschen Barock, von Geburt an ohne Sehkraft des linken Auges und mit eingeschränkter Funktion der rechten Hand, konnte daher in der väterlichen Goldschmiedewerkstatt nicht arbeiten, und kam in die Lehre des Memminger Malers Caspar Sichelbein. Reisen führten ihn nach Stuttgart und Basel, bevor er 1633 vor den Gefahren des Dreißigjährigen Krieges nach Italien floh. In den Jahren 1633 bis 1637/38 hielt er sich zu Studienzwecken in Rom auf, weitere elf Jahre in Neapel, um anschließend nach Dresden zu ziehen. Erst 1651 ist er wieder in seiner Heimatstadt Biberach. Ab 1652 wirkte er in der Reichsstadt Augsburg, mit Meister- und Bürgerrecht. In der Folge schuf er zahlreiche Gemälde für süddeutsche Kirchen, wie etwa um 1670 für den Dom in Würzburg (1945 zerstört). Neben religiösen Themen widmete er sich überwiegend dem mythologischen und historischen Sujet, nicht selten in großem Format, mit oft unübersehbar zahlreichen Staffagefiguren, jedoch stets in Verbindung mit römischen bzw. antiken Architektur- oder Ruinenmotiven. Letztlich war Schönfeld auch für die nach seinem Tode 1710 gegründete „Augsburger Reichsstädtische Akademie“ von hoher Bedeutung. Beispiel hierfür ist sein Gemälde „Akademieklasse“ (Alte Galerie Schloss Eggenberg). Literatur: Vgl.: Herbert Pée, Johann Heinrich Schönfeld. Bilder, Zeichnungen, Graphik, Ulm 1967, Ausstellungskatalog, Museum Ulm, 2.07.- 17.09.1967. Heide Klinkhammer, Schatzgräber, Weisheitssucher und Dämonenbeschwörer. Die motivische und thematische Rezeption des Topos der Schatzsuche in der Kunst vom 15. bis 18. Jahrhundert, Berlin, Mann Verlag 1993, Studien zur profanen Ikonographie, Bd. 3. Ursula Zeller (Hrsg.), Johann Heinrich Schönfeld – Welt der Götter, Heiligen und Heldenmythen, DuMont, Köln 2009, Ausstellungskatalog, Friedrichshafen, Zeppelin Museum, 16.10.2009 - 7.02.2010. Christof Trepesch (Hrsg.), Maler von Welt. Johann Heinrich Schönfeld im Bestand der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Deutscher Kunstverlag, Berlin u.a. 2010, Ausstellungskatalog, Augsburg, Schaezlerpalais, 10.07. - 17.10.2010. A.R. (12207440) (11) JOHANN HEINRICH SCHÖNFELD, 10 IEA A ISS – 14 AUSU AIUE PYRRHIC VICTORY AT THE BATTLE OF ASCULUM (CA. 1638) Oil on canvas. 166 x 245 cm. The painting is of the highest quality in every detail and the brushwork seems identical with another painting by Schönfeld of the same subject held at the Alte Pinakothek Munich (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, canvas, 169 x 233 cm, ca. 1640, there described as Battle Scene or inaccurately described as Victory over Pyrrhus.) The depiction is of large format and copies the Munich painting in style and in every detail. As it is common to have such large and detailed works created in collaborations of the master and his assistants, it is quite possible that this is a copy by the master with the assistance of the workshop. The scene depicts the battle near Asculum in Southern Italy in 279BC. The victor of this battle was the Molossian King Pyrrhos I against the Romans. Literature: Compare: H. Pée, Johann Heinrich Schönfeld. Bilder, Zeichnungen, Graphik, Ulm 1967, exhibition catalogue, Museum Ulm, 2 July - 17 September 1967. H. Klinkhammer, Schatzgräber, Weisheitssucher und Dämonenbeschwörer. Die motivische und thematische Rezeption des Topos der Schatzsuche in der Kunst vom 15. bis 18. Jahrhundert, Berlin, Mann Verlag 1993, Studien zur profanen Ikonographie, vol. 3. U. Zeller (ed.), Johann Heinrich Schönfeld – Welt der Götter, Heiligen und Heldenmythen, DuMont, Cologne 2009, exhibition catalogue, Friedrichshafen, Zeppelin Museum, 16 October 2009 - 7 February 2010. C. Trepesch (ed.), Maler von Welt. Johann Heinrich Schönfeld im Bestand der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Deutscher Kunstverlag, Berlin u.a. 2010, exhibition catalogue, Augsburg, Schaezlerpalais, 10 July - 17 October 2010. € 30.000 - € 50.000 INFO | BIETEN 72 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.
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