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Gemälde Alte Meister – Teil 2

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256 FLÄMISCHER MALER

256 FLÄMISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS KREUZIGUNGSSZENE Öl auf Holz. 36 x 25,5 cm. In dekorativem Wellenleistenrahmen. Im Zentrum der mit ausgestreckten Armen und einem weißen Lendenschurz am Kreuz hängende Jesus, über dessen Kopf die befestigte Tafel mit der Inschrift „INRI“ zu lesen ist. Linksseitig neben dem Kreuz stehend Maria, abweichend von der sonst üblichen rot-blauen Kleidung diesmal in einem blau-grauen Gewand, die rechte Hand vor Schmerz auf die Brust gelegt. Rechts stehend der Lieblingsjünger Jesu, Johannes in leuchtend rotem Umhang, mit erhobenen, gefalteten Händen und aufgerichtetem Kopf Jesus zugewandt. Im Hintergrund führt ein breiter Weg mit den von der Kreuzigung zurückkehrenden Soldaten zu einem Stadttor, hinter dem in grau-blauer Farbigkeit die Stadt Jerusalem unter hohem Himmel mit dicken grau-blauen Wolken zu erkennen ist. Provenienz: Privatsammlung, Trier, verso laut Aufkleber. (1420271) (2) (18) € 8.000 - € 10.000 Sistrix INFO | BIETEN 257 VINCENT SELLAER, UM 1515 MECHELEN UM 1589, UND WERKSTATT (ABB. RECHTS) DER HEILIGE HIERONYMUS Öl auf Holz. Parkettiert. 82 x 63 cm. Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc. Jan de Maere, Rambrouch, vom 25. Mai 2022, mit dem o. g. Künstler und der Datierung in Antwerpen um 1560/70 sieht, in Kopie. Großformatiges Tafelbild mit Darstellung des Heiligen in Dreiviertelansicht. In Sitzhaltung nach links, der langbärtige Kopf leicht geneigt, mit Blick dem Betrachter entgegen. Die rechte Hand mit betont schmalen Fingern ist auf die Brust gelegt, die Linke hält ein Buch, einige Finger in den Seiten, so dass Anfangsbuchstaben des Textes zu erkennen sind. Trotz des ergrauten Alters ist der Körper muskulös gezeigt, was auf italienische Einflüsse weist. Dies gilt auch für die im dunklen Hintergrund links erkennbaren Steingesimse. Auffallend ist das leichte Sfumato, wobei jedoch im Gesicht eine deutlichere Pinselführung zu beobachten ist. Bemerkenswert ist überdies der braune Gewandbausch zwischen Unterarm und Buch, der auf den ersten Blick einen Schädel assoziieren lässt, als typisches Attribut des Heiligen, worauf der Maler jedoch wohl bewusst verzichtet hat. Laut Prof. de Maere wurde Sellaer im Falle des Heiligen Hieronymus stilistisch und kompositorisch vom Heiligen Hieronymus von Willem Key (1560-68) beeinflusst. Sellaer ist in seinem Ausdruck weniger realistisch als Willein und dessen Nachfolger und Familienmitglied Thomas Key. Ihr Heiliger Hieronymus drückt in seiner halblangen, nach vorne gerichteten Figur eine kalte und skulpturale Monumentalität aus, die typisch für Sellaer ist. Auch der Typus der Gesichtszüge und die gerade Nase sind typisch für ihn in seinem späteren Werk. Anmerkung: Karel van Mander (1548-1606), siehe das 1604 veröffentlichtes „Schilderboek“, berichtet von einem Maler in Malices namens Vincent Geldersman, der für seine Darstellungen religiöser und mythologischer Frauen bekannt war. Zeitgenössische Dokumente bestätigen die Identifizierung von Geldersman mit Sellaer, der vor allem in Malines tätig war. Es wird angenommen, dass er um 1515 in Mechelen geboren wurde, und er ist dort 1544 als Meister der Zunft belegt. Die letzte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1589. Seine Gönner gehörten wahrscheinlich dem Hof und dem Großen Rat der Stadt an. Bislang ist nur ein einziges signiertes und datiertes Gemälde von Vincent Sellaer bekannt „Christus segnet die Kinder“, München, Alte Pinakothek Inv. Nr. 1417. (14212512) (1) (18) VINCENT SELLAER, CA. 1515 MECHELEN CA. 1589, AND WORKSHOP (ILLUSTRATION RIGHT) SAINT JEROME Oil on panel. Parquetted. 82 x 63 cm. Accompanied by an expert’s report by Professor Dr Dr hc Jan de Maere, Rambrouch, dated 25 May 2022, which suggests the above-mentioned artist and date of creation in Antwerp in ca. 1560/70, in copy. Notes: To date the only signed and dated painting known by Vincent Sellaer is titled Christ blesses the Children and is held at the Alte Pinakothek, Munich, inv. no. 1417. € 10.000 - € 12.000 Sistrix INFO | BIETEN 34 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

258 FRANCESCO RAIBOLINI, GENANNT „FRANCESCO FRANCIA“, 1450 1517, ZUG. Der Künstler war ein italienischer Renaissance-Maler, Goldschmiedmedailleur und Bildhauer. Er gilt als Begründer der Bologneser Schule der Malerei. MADONNENBILDNIS Öl auf Holz. 9 x 7 cm. In schwarzem Passepartout, in kleinen Holzrahmen eingelassen, in großem, vergoldeten Rahmen. Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Untersuchungs bericht von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien, der aus materialtechnologischer Sicht keinen Einwand gegen die Entstehung des Gemäldes in die Schaffensperiode von Francesco Raibolini hat. Die Darstellung zeigt auf traditionelle Weise vor hellblauem Hintergrund das Bildnis der Madonna mit blauem und darunterliegendem durchsichtigem Schleier auf ihrem Haupt und einem roten Kleid. Sie hat ein feines zartes Inkarnat und mit ihren dunklen Augen blickt sie nachdenklich nach unten. Der Künstler ist bekannt für diese Art der Madonnendarstellung, teils hält jedoch Maria auch den Jesusknaben auf ihrem Schoß. (1391712) (18) € 5.000 - € 7.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 35

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