Aufrufe
vor 11 Monaten

Gemälde Alte Meister – Teil 2

  • Text
  • Gemälde
  • Alte meister
  • Altmeister

300 GASPARD DE CRAYER,

300 GASPARD DE CRAYER, 1584 ANTWERPEN 1669 GENT, ZUG. HEILIGER HIERONYMUS Öl auf Leinwand. Doubliert. 108 x 91 cm. Ungerahmt. Wie in der Komposition, die bisher Gaspard de Crayer zugeschrieben ist und beim RKD in Den Haag unter Nr. 59273 verzeichnet wird, ist auch hier - wenngleich im Hochformat - der Heilige Hieronymus im Studium der Heiligen Schrift zu sehen mit emporgerichtetem Blick. Da die Umschreibung des RKD auf wackligen Füßen steht, besteht auch die Möglichkeit, eine Zuschreibung in Richtung des Matthias Stomer zu eröffnen. (13908165) (13) GASPARD DE CRAYER, 1584 ANTWERP 1669 GHENT, ATTRIBUTED SAINT JEROME Oil on canvas. Relined. 108 x 91 cm. € 10.000 - € 12.000 Sistrix INFO | BIETEN 301 ELISABETTA SIRANI, 1638 BOLOGNA 1665 EBENDA, ZUG. DER HEILIGE HIERONYMUS IM GEBET Öl auf Leinwand. Doubliert. 110 x 85 cm. Ungerahmt. Beigeben ein Gutachten mit Vergleichsbeispielen von Alessandro Delpriori, Matelica, in Kopie. Der Heilige als Einsiedler in der Einöde bei Abendhimmel vor einem flachen Felsbrocken, als wäre dieser ein Altar, auf dem ein kleines Kreuz mit der Beschriftung „INRI“ steht, sowie ein aufgeschlagenes Buch, offenbar eine Bibel oder ein Messbuch, liegend auf einem Schädel. Er hat grau-weiße Haare, einen Vollbart, trägt über dem Rücken seines nackten Oberkörpers einen langen roten Umhang, umfasst mit seiner linken Hand einen Rosenkranz, vor dem ein Stein liegt und greift oder schlägt sich mit seiner Rechten auf die Brust. Er hat den Kopf gewendet und blickt mit den feuchten Augen seines ausdrucksstarken Gesichtes nach oben zum Himmel, in dem in der oberen linken Ecke eine Fanfare zu erkennen ist. Qualitätvolle Malerei mit gekonnter Lichtführung. Laut Delpriori ist das Werk für eine häusliche Andacht, durchdrungen von dem Einfluss des Guido Reni (1575- 642); daher ist es für ihn möglich, dass es sich bei der Künstlerin um Elisabetta Sirani handelt, einer der wichtigsten Anhängerinnen von Guido Reni und er ordnet das Gemälde in die 1660/65er-Jahre zu. (14008913) (18) € 7.000 - € 9.000 Sistrix INFO | BIETEN 48 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

302 LUCA GIORDANO, GENANNT „LUCA FA PRESTO“, 1634 NEAPEL 1705 EBENDA Der vor allem für seine Fresken berühmte Maler war Sohn eines Kunsthändlers aus Apulien, der sich ebenfalls der Malerei widmete. So erhielt er seinen ersten Unterricht bei seinem Vater, während jedoch allgemein angenommen wird, dass er ein Schüler des Jusepe de Ribera (1588/91-1652) war. Etliche seiner Werke lassen auch dessen Einfluss erkennen, während das enorm umfangreiche Werk Giordanos zeigt, dass er sämtliche Stilvarianten seiner Zeit beherrschte. Auch die Themenbreite in seinem Werk, in sämtlichen Bereichen der Historienmalerei, religiöse Darstellungen, aber auch mythologische Szenen, zeigt Einflüsse zunächst der Caravaggisten, später aber auch der Maler _Englisch Pietro da Cortona (1596-1669), Mattia Preti (1613-1699) oder Peter Paul Rubens (1577-1640). Im Bildaufbau mancher seiner Werke sind auch die venezianischen Meister wie Paolo Veronese (1528-1588), Tiziano Vecellio (1485/89-1576) oder Domenico Robusti Tintoretto (1560-1635) spürbar. Giordano war Schüler von Jusepe de Ribera (1588/91-1652), wirkte nach seiner väterlichen Lehre in Rom unter Pietro da Cortona (1596-1669), wurde alsbald durch zahllose Aufträge geehrt, um die italienischen Paläste mit Fresken und Ölbildern auszustatten. In flotter, schneller Malweise geübt, war er in der Lage, mehr Werke zu schaffen als seine Kollegen. 1690 wurde er nach Spanien berufen, wo er unter Karl II 13 Jahre wirkte und zum Ritter ernannt wurde. In dieser Zeit entstanden seine besten Arbeiten in der Kirche San Lorenzo in Escorial. SAN FRANCESCO DI PAOLO IN EKSTASE Öl auf Leinwand. Doubliert. 74 x 63 cm. In ebonisiertem Profilrahmen mit Goldleiste. Beigegeben eine Expertise von Nicola Spinosa, Neapel, 20. Juli 2021, der die Autorschaft Giordanos bestätigt, in Kopie. Im Museum von Capodimonte wird eine Version vom Heiligen Franz von Paola von Jusepe de Ribera (1588/ 91-1652) aufbewahrt, welche Giordano inspiriert haben dürfte. Halbfiguriges, nach links gewandtes Bildnis des Heiligen, welcher den Paulanerorden gründete und in Frankreich verstarb. Die Mönchskutte, die Hände und der Bart sowie die nach oben gerichteten Augen, das gleißende, von links oben herabscheinende, göttliche Licht reflektierend. Besonders auch der abgebrochene Stab mit seinem fragmentarisch erhaltenen, oberen Ende, findet sich in mehreren Versionen von Luca Giordano wieder. Literatur: Vgl. Oreste Ferrari, Giuseppe Scavizzi, Luca Giordano, Neapel 2000. (1400753) (3) (13) LUCA GIORDANO, ALSO KNOWN AS “LUCA FA PRESTO”, 1634 NAPLES 1705 IBID. SAN FRANCESCO DI PAOLO IN ECSTASY Oil on canvas. Relined. 74 x 63 cm. Accompanied by an expert’s report by Nicola Spinosa, Naples, 20 July 2021, confirming the Giordano as the creator of the present painting, in copy. Literature: cf. O. Ferrari and G. Scavizzi, Luca Giordano, Naples 2000. € 18.000 - € 25.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 49

HAMPEL KUNSTAUKTIONEN