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Gemälde Alte Meister – Teil 2

377 JAN CAREL VAN EYCK,

377 JAN CAREL VAN EYCK, UM 1649 UM 1692 (ABB. RECHTS) FLÄMISCHE STADT AN EINEM ZUGEFRORENEN FLUSS MIT REICHER FIGURENSTAFFAGE Öl auf Leinwand. Doubliert. 34,5 x 67,5 cm. Rechts unten signiert „I.C.VEYCK“ und datiert „16.9“. In dekorativem Rahmen. Blick auf eine große, bis zum Horizont verlaufende Stadtmauer mit dahinterliegenden Häusern und Kirchen einer flämischen Stadt. Davor der große lange zugefrorene Fluss mit zahlreichen Figuren, diese teils mit Schlittschuhen oder zu Pferde oder mit einer Kutsche und Schlitten unterwegs. Dazu eine auf dem See aufgebaute Bühne mit einer Darstellung, die von Zuschauern verfolgt wird, des Weiteren einige Zelte und ein eingefrorenes Boot am Uferrand. Links ein steinerner Turm und davor ein Zelt mit roter Fahne mit einigen Händlern davor. Malerei, bei der die weißgraue Farbgebung überwiegt und somit die Kälte des dargestellten Wintertages vermittelt. (12221132) (18) € 8.000 - € 10.000 Sistrix INFO | BIETEN 376 ANGELO CAROSELLI, 1585 ROM 1652, KREIS DES BILDNIS DER LAURA DIANTI MIT EINEM MOHRENKNABEN Öl auf Leinwand. 70 x 55 cm. Das Gemälde in aufwendig geschnitztem vergoldeten Akanthusrahmen mit bekrönendem Wappen und Zackenkrone. Laura Dianti, von der lediglich das Sterbejahr 1573 verbürgt ist, war die Geliebte von Alfonso I d‘Este, Herzog von Ferrara, nach dem Tod von dessen Gemahlin Lucrezia Borgia. Für die Kunstgeschichte bekannt geworden ist sie durch das berühmte Gemälde von Tiziano Vecellio (1485/89-1576) aus dem Jahre 1523 (Privatsammlung Schweiz), in dem sie ebenfalls bereits mit einem Mohrenknaben als Pagen portraitiert wurde. Das größerformatige Gemälde von Tizian stellt sie in blauem Kleid mit gold farbenem Scherpentuch und ähnlichem Kopfputz dar, wie es auch in dem vorliegenden Gemälde zu sehen ist. Der Mohrenknabe in Tizians Bild trägt ein aufwendiger gestaltetes, gestreiftes Kostüm, die Haltung der Dame in dem vorliegenden Bild ist jedoch identisch mit dem Tizian- Gemälde. Allerdings hat, im Gegensatz zu dort, der Maler hier einen Fensterausblick hinzugefügt, der eine bergige Landschaft mit Gebäuden zeigt. Sollte sich die Zuschreibung an Caroselli bestätigen, so würde es sich bei vorliegendem Bild um eine Motivwiederholung handeln, posthum entstanden, nach dem Vorbild Tizians und wohl im Sinne einer Ferraresischen Ahnengalerie, wie dies für hochrangige Personen des Adels üblich war. Literatur: Vgl. Alexander Rauch, Malerei der Hochrenaissance und des Manierismus in Rom und Mittelitalien, in: Rolf Toman (Hrsg.), Kunst der italienischen Renaissance, Köln 1994. (1221162) (3) (11) € 4.000 - € 5.000 Sistrix INFO | BIETEN 152 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.

378 MALER DER FLORENTINER SCHULE DES 15. JAHRHUNDERTS, IN DER NACHFOLGE DES SANDRO BOTTICELLI (UM 1445 1510) AUFERSTEHUNG MARIENS Tempera, gefirnist, auf Nussholz. 71 x 41 cm. Verso zwei Parkettierleisten. Das Tafelbild oben spitzbogig geschlossen, vom Rahmen halbrund abgedeckt, zeigt den von links ins Bild hereinragenden, steinernen Sarkophag Mariens, die Abdeckplatte abgehoben und dahinter schräg an Felssteine gelegt. Davor die kniende Gestalt des Aposteljüngers Johannes, der Kopf stark in den Nacken zurückgelegt, mit Blick nach oben, der in Wolken thronenden Madonna entgegen. Beide Hände in deutlicher Gebärdensprache erhoben. Das Innere des Sarkophages mit Blumen bewachsen: weiße Lilien und rosafarbene Nelken, florale Attribute Mariens. Der obere Bildteil gänzlich von der Marienfigur eingenommen. Sie ist frontal zum Betrachter thronend dargestellt, der Kopf leicht geneigt, die linke Hand an die Brust gelegt, umgeben von vier ganzfigurigen Engeln, die ihre Hände an den Mantel Mariens legen, beziehungsweise ein Schriftband am oberen Bildabschluss halten, mit Aufschrift „GRATIA PLENA DOMINUS TECUM“ (= voll der Gnaden, der Herr ist mit dir). Zu Füßen der Maria drei Engelsköpfe mit roten Flügeln und weißen Lilienstängeln in den Händen. Die in der Himmelszone befindlichen Figuren sämtlich über kleinen dunklen Wolkenschatten. Insgesamt ist die Farbpalette weitgehend auf die Hauptfarben Grün und Rot reduziert. Dies ist als ein den Werken des Künstlervorbildes Botticelli höchstverwandtes Stilmerkmal zu sehen. Altersbedingt restauriert und teilweise übermalt, ist der original Eindruck eines seltenen Werkes der Botticelli­ Nachfolge noch gut erkennbar. Rest. (1241075) (2) (11) FLORENTINE SCHOOL, 15TH CENTURY, FOLLOWER OF SANDRO BOTTICELLI (CA. 1445 1510) THE RESURRECTION OF MARY Tempera, varnished on walnut. 71 x 41 cm. Verso two parquetting slats. Restored. € 10.000 - € 15.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 153

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