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Gemälde Alte Meister – Teil 2

727 MARCANTONIO

727 MARCANTONIO BASSETTI, 1586 1630, ZUG. PIETÀ Öl auf Holz. 35,2 x 27,5 cm. Ungerahmt, die oberen beiden Ecken eingekürzt. Im Mittelpunkt die sitzende Maria in rotem Gewand und blauer Kopfbedeckung, in ihrem Schoß den vom Kreuz genommenen Christus haltend. Ihr Kopf und ihre durch Tränen geröteten Augen sind nach oben gen Himmel gerichtet. In ihrem Schoß der muskulöse Christus, dessen linken Arm sie mit einer Hand hält. Seine rechte Hand berührt den Boden und Stigmata sind deutlich zu erkennen. Eindrucksvolle Malerei vor dunklem Hintergrund. Am oberen Rand leichter Einriss. (1200554) (18) € 4.000 - € 6.000 Sistrix INFO | BIETEN 728 VENEZIANISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS KREUZTRAGUNG CHRISTI Öl auf Leinwand. Altdoubliert. 83 x 66 cm. Rückwärtig auf dem Keilrahmen alte Auktionsvermerke, vermutlich London. In einer hügeligen Landschaft das von rechts in die Bildfläche hineinragende Holzkreuz, unter welchem Jesus Christus kauert, der durch seine Dornenkrone und einen leuchtenden Nimbus charakterisiert wird. Zahlreiche Personen um ihn herum in bewegter Haltung und durch ihre Lanzen zu der bewegten Stimmung beitragend. Diese wird untermauert durch eine im Wind wehende Fahne, welche die obere linke Bildecke einnimmt. Die Dämmerung ist bereits eingebrochen, was an dem rötlich schimmernden Himmel hinter der Szenerie zu sehenden Hügelkette, welche Golgota formiert, zu sehen ist. Alters- und Gebrauchssp., rest. (12009927) (13) € 8.000 - € 10.000 Sistrix INFO | BIETEN 729 GUGLIELMO CORTESE, GENANNT „IL BORGOGNONE“, 1628 SAINT-HIPPOLYTE 1679 ROM, ZUG., Die Schlachtenbilder des Guglielmo Cortese, der seiner Herkunft wegen auch „Il Borgognone“ genannt wurde, hatten auch deshalb hohe Bedeutung, weil der Maler selbst in seinen jungen Jahren, etwa um 1635 in Mailand, in die Spanische Armee eintrat und als Soldat zahlreiche Schlachtenskizzen anfertigen konnte, womit er einer der wenigen Schlachtenmaler war, welche die Details realitätsnah wiederzugeben verstanden. Selbst nach seinem Eintritt ins Kloster wandte er sich der Schlachtenmalerei zu. Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, die Schlachtenbilder von historischer Bedeutung. GROSSES SCHLACHTENGEMÄLDE Öl auf Leinwand. 76 x 118 cm. Auf dem Rahmen Künstlernamensschild. Das Bild führt den Betrachter aus leichter Kavaliersperspektive vor ein Schlachtengetümmel mit einer Reitergruppe im Vordergrund, auf einem erhöhten Platteau die nach rechts unten zieht, wo sich auf weitem Feld, vor einer Burganlage im Hintergrund, bereits die kämpfenden Linien aufgestellt haben. Dem dramatischen Geschehen entsprechend, hat der Maler auch eine aufgewühlte Wolkenbildung vor einem noch blauen Firmament über die Szene gesetzt, wobei sich das Spätlicht rechts hinten in der landschaftlichen Ferne konzentriert. Zwischen den zum Teil mit Turbanen bekleideten Reitern auch ein Trommler sowie ein Fanfarenbläser zu Pferde, am Boden bereits einige Verwundete. Eine dunkle, in Biegung von links hereinziehende Bodenzone lässt den Blick auf das Geschehen konzentrieren, das von links oben beleuchtet erscheint. (1201963) (130800) (11) € 6.000 - € 12.000 Sistrix INFO | BIETEN 112 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6.000 additional images.

730 GIACOMO GUARDI, 1764 VENEDIG 1835 CAPRICCIO Öl auf Leinwand. Doubliert. 55 x 88 cm. Dem Gemälde ist eine Expertise von Giancarlo Sestieri vom 13. März 2019, Rom, beigegeben, darin Literaturangabe. Ferner wird im Gutachten ein Vergleich mit drei kleineren Capricci aus dem Bildarchiv des Experten gezogen. Das betont breitformatige Gemälde, in heller Auflichtung des späten Rokoko, zeigt eine architektonische Komposition mehrerer Bau- und Stilelemente, die sich zu einem Idealbild von Vedute und Capriccio vereinen. Im Zentrum der Darstellung ein hoher römischer Triumphbogen, ruinös wiedergegeben, erhöht über der Hafenbucht rechts stehend, davor mächtige Architekturfragmente im sandigen Gelände. Nach links führt eine gemauerte Brücke zu einem intakten Hafenstädtchen mit großen Ufergebäuden und einem Campanile, dessen Seitenfassaden an den Campanile in Venedig erinnern. Dahinter eine hohe Kuppel sowie nach rechts hin abschließend eine im hellen Licht aufscheinende Giebelfassade einer Kirche. Als Repoussoir hat der Maler rechts einen dürren Baumstamm emporgeführt, links wird die fantastische Landschaft belebt durch ein junges Paar am Ufer des Flüsschens, der durch den Bogen fließt. Der Reiz des Gemäldes liegt nicht zuletzt im Gegensatz zwischen den dem Betrachter nahe gebrachten Architekturfragmenten sowie der Figurenstaffage im Vordergrund und dem rechts in der Ferne, jenseits der Hafenbucht im Licht stehenden Gebäude unterhalb eines Bergkegels. Der Maler war Sohn des weit berühmter gewordenen Francesco Guardi (1712-1793). Von seinem Vater hat er die Leichtigkeit der Auffassung der Gegenstände übernommen, zum Teil auch die bizarren Pinselführungen, wie wir sie hier in der Wolkenbildung sehen. Aber anders als der Vater hat sich Giacomo weitgehend unbekannten Veduten-Motiven gewidmet, die weit weniger eng mit der Stadt Venedig und dem Abbild der dortigen Architektur verbunden sind. 731 ITALIENISCHER MALER DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS FELSIGE LANDSCHAFT IM ABENDLICHT Öl auf Leinwand. 64 x 78 cm. Landschaft mit Hirten, die das Vieh zu einer Tränke führen. (1190864) (11) € 1.300 - € 1.500 Sistrix INFO | BIETEN Literatur: Egidio Martini, La Pittura del Settecento Veneto, Istituto per l'Enciclopedia del Friuli Venezia Giulia, 1981, S. 551. (1201961) (130800) (11) € 12.000 - € 24.000 732 NIEDERLÄNDISCHER MALER DER ERSTEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS INNERES EINER KIRCHE Sistrix INFO | BIETEN Öl auf Holz. Parkettiert. 29 x 43 cm. Rechts unten auf Treppenabsatz monogrammiert und datiert „F. If 1630“. Im goldenen Zeitalter der Niederlande nahm die Architekturmalerei, insbesondere die Kirchenmalerei, eine bedeutende Stellung ein. Die Maler hatten Interesse an ungewöhnlichen Perspektiven der Darstellung des Inneren einer Kirche und der Lichtwirkung. Das vorliegende Gemälde zeigt den Blick durch den hohen Gewölbegang einer reformierten Kirche. Im Hintergrund ist ein goldener Altar erkennbar, während im Vordergrund ein Taufbecken zu sehen ist. Das Licht fällt von links in die Kirche herein und die schmalen Säulen werfen entsprechend Schlagschatten. Feine, architektonisch interessante Darstellung in überwiegend graubraunen Farbtönen, typisch für die Kirchenmalerei der Zeit, zu deren bekanntesten Vertretern Emanuel de Witte (um 1617-1692) Pieter Jansz. Saenredam (1597- 1665) gehörten. (12009926) (18) € 2.000 - € 4.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 113

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