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Gemälde Alte Meister – Teil 1

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256 ITALIENISCHER MALER

256 ITALIENISCHER MALER MITTE DES 16. JAHRHUNDERTS THRONENDE MADONNA ZWISCHEN HEILIGEN UND ENGELN Öl auf Holz. 65 x 78 cm. In vergoldetem Prunkrahmen. Eines in der Malerei der Kunstgeschichte sehr beliebtes Motiv ist hier wiedergegeben: das der thronenden Madonna mit dem Jesusknaben, umgeben von Heiligen und Engeln. Auf einem goldenen Thron die sitzende Madonna in rot-blauem Gewand und weißer Kopfbedeckung, den schlanken nackten, stehenden Jesusknaben mit ihrem rechten Arm haltend, der wiederum seinen linken Arm liebevoll um den Hals Mariens gelegt hat. Umgeben sind sie von zahlreichen Wolken des blauen Himmels, hinter denen viele geflügelte Putti hervorschauen; zudem werden die Wolken unter den Füßen von Maria von Putti gestützt. Links und rechts des Thrones jeweils ein großer Engel, der einen bodenhohen, brennenden Leuchter hält. Auf einer Wolke links unten kniet ein bärtiger Mann mit Pelzgewand, rötlichem Mantel und Kreuzesstab, der mit seiner rechten Hand auf Jesus hinweist: hier dürfte es sich um Johannes den Täufer handeln. Rechtsseitig im Vordergrund eine Heilige mit grünem Untergewand und rot-gelbem Mantel, einen Palmzweig in ihrer linken Hand haltend, hinter ihr ein Rad erkennbar, das als Attribut für die Heilige Katharina gilt. Beide Heilige haben zudem einen schmalen Nimbus um ihr Haupt. Vielfigurige Malerei in differenzierten Farbtönen. Teils Retuschen. Anmerkung: Bekannte Darstellungen mit der Thronenden Madonna mit Engeln, jedoch zumeist im Hochformat, gab es besonders schon im 13. und 14. Jahrhundert; hier seien explizit Cimabue und Giotto genannt. Dabei standen die Engel noch vor einem Goldgrund. In der Weiterentwicklung des Motivs wurde die Madonna auch von zahlreichen Heiligen flankiert, so bei Darstellungen von Perugino, Botticelli und auch auf dem vorliegenden Gemälde. (1261923) (3) (18) SCHOOL OF ITALY, MID-16TH CENTURY MADONNA ENTHRONED WITH SAINTS AND ANGELS Oil on panel. 65 x 78 cm. € 20.000 - € 25.000 Sistrix INFO | BIETEN 36 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

257 JAN WELLENS DE COCK, UM 1475/80 WOHL LEIDEN 1527/28 ANTWERPEN JOHANNES AUF PATMOS Öl auf Holz. Innenmaß: 37 x 22,5 cm. Verso auf der Platte Galerieaufkleber „Kunsthandel P. de Boer, Heerengracht 512 Amsterdam“. Im angeschnitzten, oben halbrund geschlossenen Rahmen mit Wasserschlagleiste. Der Geburtsort des Malers ist nicht gesichert, auch wurde schon vermutet, es könnte sich um einen Jan van Leyden handeln, der 1503 in Antwerpen nachweisbar ist. In jedem Fall ist das Werk des Jan Wellens de Cock durch etliche Bilder gesichert, von denen das vorliegende wohl zu den bedeutendsten, aber auch schönsten zu zählen ist. Gänzlich dem flämischen Manierismus zugehörig, wird er mit Zeitgenossen wie Jan Mandyn (um 1500-um 1560), Herri met de Bles (1485/90-um 1560) oder Pieter Huys (1519- 1584) zu den Meistern der Gruppe der Flämischen Maler Antwerpens gesehen. Die so häufig genannte „Nachahmung“ der phantastischen Malerei des Hieronymus Bosch trifft hierbei diesem Bild kaum zu. Vielmehr hat der Maler hier eine eigene, visionäre Sichtweise bewiesen, in der vor allem die Landschaft und die Architektur im Hintergrund als „Weltbild“ erscheint. Bedrohlich wirken die dunklen Wolken über der wie von Blitzen erhellten Stadt. Betont wird diese Vision durch den dreifachen dunklen Regenbogen, der symbolisch bereits auf den geistigen Inhalt der Johannesapokalypse des Evangelisten weist, der im Vordergrund seherisch in die Ferne blickt und in seinem auf den Knien liegenden Buch notiert. Von der Stadt, die in gewittrigem Licht steht, weit entfernt, auf einer felsigen Insel, laut Legende ernährt von einem Raben, der hier im Bild sein Schreibzeug im Schnabel hält, wird die Distanz zwischen Welt und Geist bildhaft gemacht. Visionär werden die beiden Symbole Maria in der Mandorla und ein vierköpfiger Basilisk in der oberen, dunkelsten Zone des Firmaments sichtbar. Dagegen steht das schlanke Bäumchen für das junge, aufstrebende Christentum. Bereits der bedeutende Kunstwissenschaftler Max Jakob Friedländer hat in seinem Werk „Altniederländische Malerei“ dieses Bild gewürdigt, als „befreit von der Schwerblütigkeit seiner Leidener Landsleute“. Hier wäre stilistisch auch der berühmte Maler Patinier (um 1480-1524) zu nennen, bei dem jedoch kaum so vollendete Landschaften zu finden sind. A.R. Provenienz: Kunsthandlung Stern, Düsseldorf, April 1934, Katalog Nr. 18. In früheren Sammlungen: Baron von Geyer. Hauptmann J. Willink. Sammlung Spring 1965. Die letztgenannte Sammlung mit dem vorliegenden Gemälde ausgestellt in der Kunsthandlung P. de Boer, im Katalog farbig abgebildet unter Nr. 13. Literatur: Max J. Friedländer, Early Netherlandish Paintings The Antwerp Mannerists, Leyden & Brüssel 1974. Max J. Friedländer, Die altniederländische Malerei, Die Antwerpener Manieristen Adriaen Ysenbrant, Berlin 1933, Band XI, S. 126 Nr. 114. Charles David Cuttler, Northern Painting: From Pucelle to Bruegel, 1968, New York 1968. Marc Rudolf de Vrij, Jan Wellens de Cock, Antwerp Mannerist Associate, Zwanenburg M.R.V. Publishers, 2009. Ausstellung: Alte Malerei aus Privatbesitz im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1929, mit Katalog. Ausstellung Duisburg, Mai 1965. Mit Katalogabbildung. (1261164) (11) JAN WELLENS DE COCK, CA. 1475/80 PROBABLY LEIDEN 1527/28 ANTWERP JOHN OF PATMOS Oil on panel. Inside dimensions: 37 x 22.5 cm. Gallery label on the reverse of the panel: “Kunsthandel P. de Boer, Heerengracht 512 Amsterdam”. In carved frame with semi-circular arch at the top and dripbead. Provenance: Kunsthandlung Stern, Düsseldorf, April 1934, cat. no. 18. In earlier collections: Baron von Geyer. Hauptmann J. Willink. Spring collection 1965. The last collection listed exhibited the painting at P. de Boer Gallery, with colour illustration no. 13. Literature: M. J. Friedländer, Early Netherlandish Paintings, The Antwerp Mannerists, Leyden & Brüssel 1974. M. J. Friedländer, Early Netherlandish Paintings The Antwerp Mannerists Adriaen Ysenbrant, Berlin 1933, vol. XI, p. 126 no. 114. C. D. Cuttler, Northern Painting: From Pucelle to Bruegel, New York (et. al.) 1968. M. R. de Vrij, Jan Wellens de Cock: Antwerp Mannerist Associate, Zwanenburg 2009. Exhibitions: Old paintings from private collection at Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1929, with catalogue. Exhibition Duisburg, May 1965, with catalogue illustration. € 20.000 - € 30.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 37

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