606 SANTI DI TITO, 1536 SANSEPOLCRO/ AREZZO – 1603 FLORENZ Santi di Tito lernte in Florenz und zog dann nach Rom, wo er von 1560 bis 1564 blieb, bei den Zuccari-Brüdern Taddeo (1529-1566) und Federico (1539-1609) arbeite, ein Fresko für den Palazzo Salviati, Rom ausführte und im Vatikan zu den Fresken im Casino di Pio IV und im Belvedere, Wien beitrug. Raffaello Borghini notierte 1584, dass in Florenz zahlreiche Portraits, auch von Malern und Bildhauern, aus der Hand von Santi di Tito vorhanden sind. Nach Baldinucci waren die Portraits von Santi di Tito auch am Ende des 17. Jahrhunderts noch sehr kostspielig, aufgrund ihrer lebensnahen Darstellung. BILDNIS EINES JUNGEN HERRN MIT HALSKRAUSE Öl auf Pappelholz. 62 x 48 cm. Beigegeben eine Expertise von Prof. Carlo Falciani in Kopie. In dem hier angebotenen Werk sehen wir, sich nur wenig vom Dunkel des Hintergrunds abhebend, einen in schwarzer Gewandung mit vertikalen Streifen befindlichen jungen Mann mit flachem Mühlsteinkragen, der sich stark über die Schultern beugt. In jüngster Zeit hat sich herausgestellt, dass Santi di Tito nicht nur eine der bekanntesten Figuren der Gegenreformation in der Kunstwelt war, sondern auch einer der größten Porträtisten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Florenz. Das vorliegende Bildnis referiert die Qualität seines Wirkens. Das Gesicht in nahezu porzellanartiger Feinheit, mit dezenter Andeutung einer Wangenröte, der Ausdruck höchst lebendig, bei nur leicht geöffneten Lippen. Diese Beherrschung solcher Farbnuancen lässt sich auch in der Kleidung beobachten, mit „schwarz auf Schwarz“ in der textilen Musterung. Der Blick ist nicht nach links gerichtet, wie der restliche Körper, sondern dem Betrachter entgegengerichtet. Falciani vergleicht das vorliegende Werk etwa mit dem Portrait einer Mutter mit ihrem Kind, ehemals in der Koelliker-Sammlung, oder auch mit dem Portrait der Lucrezia in der Sammlung Niccolò Gaddi, oder auch dem Portrait des Niccolo di Sinibaldo in der gleichen Sammlung. All diese Gemälde können in die 1570er-Jahre datiert werden. Diese naturalistische Darstellung, die von Agnolo di C. Allori Bronzino (1503- 1572) herrührt zeigt bereits Ansätze zu einem weichen und sinnlichen Malstil, wie wir es etwa auf dem Portrait von Guido Guardi und seinen Söhnen in einer Privatsammlung sehen, mit welchem das vorliegende Gemälde besonders gut vergleichbar ist. Es ist längst gesehen worden, dass in seinen Bildnissen der Charakter der Porträtierten so treffend gezeichnet ist. Seine erste Ausbildung erhielt er bei Sebastiano da Montecarlo. Er war befreundet mit Bronzino und dem Bildhauer Baccio Bandinelli. Ab 1558 hielt er sich sechs Jahre in Rom auf, wo er zusammen mit Niccolò Gignani im Vatikan wirkte. Zurück in Florenz, arbeitete er neben Giorgio Vasari im Palazzo Vecchio. Zu seinen phantasievollsten religiösen Werken zählt wohl das Altarbild der „Vision des Heiligen Thomas von Aquin“ von 1593. Das Gemälde entstand zwischen 1564 und 1568. Anmerkung: Die große Bedeutung des Malers ist bis heute noch lange nicht ins allgemeine Bewusstsein gelangt. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ein Teil seines Werkes verloren gegangen ist. Die bekanntesten Bilder Santi di Titos lassen sich ebenbürtig neben die weit bekannteren Namen seiner Zeit stellen. Sie zeigen einen ebenso phantasiereichen, wie höchst begabten Maler, der zudem auch Teil des illustren Kreises der Florentiner Gesellschaft seiner Zeit war. Ein Beiname „di Tito“ bezeichnet ihn als Sohn des „Tito di Santi di Tito di Bartolomeo“. Nicht von ungefähr entstammt das weltberühmte Porträt Niccolò Machiavellis im Palazzo Vecchio, Florenz seiner Hand. Und wie dieser haben sich Personen des Hofes, aber auch bekannte Künstler, wie Piero della Francesca (um 1412-1492) von ihm porträtieren lassen. 1584 berichtet Vincenzo Borghini von einer Reihe Porträts der Medici-Familie. Auch Ruberto Pandolfini besaß in seinem von Raphael erbauten Palazzo drei Gemälde seiner Hand. (1261458) (13) SANTI DI TITO, 1536 SANSEPOLCRO/ AREZZO – 1603 FLORENCE PORTRAIT OF A YOUNG GENTLEMAN WITH RUFF COLLAR Oil on poplar wood. 62 x 48 cm. Accompanied by a copy of an expert's report by Professor Carlo Falciani. The painting was created between 1564 and 1568. € 40.000 - € 60.000 Sistrix INFO | BIETEN 100 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES I
561 UMBRISCH/TOSKANISCHER MEISTER D
563 JAN VAN DORNICKE, UM 1470 - UM
566 JAN VAN SCOREL, 1495 SCHOORL -
Translate all texts into your prefe
569 ITALIENISCHER MEISTER, ENDE DES
Translate all texts into your prefe
572 BOLOGNESER MALER DES 17. JAHRHU
574 FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAH
576 SEBASTIANO CONCA, AUCH GENANNT
577 SALVATOR ROSA, 1615 ARENELLA/ N
630 A JAN BRUEGHEL D. J. (1601 - 16
150 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
152 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
633 ADRIEN MANGLARD, 1695 LYON - 17
Translate all texts into your prefe
Translate all texts into your prefe
637 PHILIPPE DE MOMPER D. J., UM 16
638 ASCANIO LUCIANI, UM 1621 NEAPEL
JACQUES IGNATIUS DE ROORE, 1686 ANT
168 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
642 GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI, GE
643 GIOVANNI MARIA VIANI, 1636 - 17
645 GEORG FLEGEL, 1566 OLMÜTZ - 16
648 FLÄMISCHER MALER DES 17./ 18.
182 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
651 MALER DER ERSTEN HÄLFTE DES 17
653 MICHELE MARIESCHI (1710 - 1744)
MICHELE MARIESCHI (1710 - 1744) AND
655 FRANZ MARTIN KUEN, 1719 - 1771
658 RÖMISCHER MALER DER ERSTEN HÄ
660 FLÄMISCHER MEISTER, 17. JAHRHU
662 FRANZÖSISCHER MALER DES 17. JA
664 FLÄMISCHER MEISTER AUS DEM KRE
Translate all texts into your prefe
667 GASPAR PETER VERBRUGGEN D. J.,
669 FLÄMISCHER MEISTER ZWEITE HÄL
671 MATTHIJS NAIVEU, 1647 LEIDEN -
672 GASPARE VANVITELLI, GENANNT „
675 ANTONIO TEMPESTA, 1555 FLORENZ
676 PAUL THÉODOR VAN BRUSSEL, 1754
677 CORNELIS VAN SPAENDONCK, 1756 T
678 LEIDENER MEISTER DES 17. JAHRHU
680 FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAH
KATALOG IV GEMÄLDE ALTE MEISTER -
Laden...
Laden...
Laden...
HAMPEL Fine Art Auctions Munich
Schellingstr. 44 | 80799 München
Telefon +49 (0)89 / 28 804-0
office@hampel-auctions.com