630 A JAN BRUEGHEL D. J. (1601 – 1678) UND ARTUS WOLFAERTS (1581 – 1641) NOLI ME TANGERE Öl auf Kupfer. 39,8 x 54 cm. Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, vom 11. Januar 2021, der das Gemälde als in den frühen 1630er-Jahren in Antwerpen entstanden sieht. Nach dem Bericht des Johannesevangeliums begegnet Maria Magdalena als erste dem auferstandenen Christus. Diese Erzählung wird auf dem vorliegenden Gemälde dargestellt. Auf einer flachen bergigen Anhöhe, zu Beginn einer kleinen, von wenigen Bäumen gesäumten Allee, steht Christus mit dunkelblonden Haaren und Bart in einem roten Gewand, in seiner rechten, mit Stigmata versehenen Hand einen Spaten haltend. Deutlich zu erkennen sind auch die Stigmata an seinen Füßen. Im Hintergrund links, unterhalb eines Hügels, das offene steinerne Grab, vor dem die drei Marien zu erkennen sind. Vor Christus die kniende Maria Magdalena mit offenen langen dunkelblonden Haaren, in einem altrosafarbenen Gewand mit ockergelbem Umhang. Sie wird hier mit ihrem Attribut, einem silber glänzenden Salbgefäß, das am Boden steht, dargestellt. Sie erkennt den Auferstandenen zunächst nicht und hält ihn für einen Gärtner. Es wird der Moment wiedergegeben, als sie ihn erkennt, ihre Arme leicht ausbreitet und ihn mit traurigen Augen anblickt. Als sie Christus umarmen will, soll er erwidert haben: „Noli me tangere“ (berühre mich nicht), erkennbar wird dies an seinem nach unten ausgestreckten Arm. Hinter Christus eine grüne Hecke und links unten ein Tongefäß mit einer weiß blühenden Pflanze. Auf der rechten Bildseite, hinter Maria, ein Feld mit hochwachsenden Früchten und im Vordergrund rechts einige am Boden wachsende Kürbisse. Im Hintergrund rechts die Silhouette einer Stadt vor einem blauen Gebirgszug, unter dem durch den Sonnenaufgang leicht verfärbten gelb-roten und blauen Himmel. Laut Ertz ist die für Jan Brueghel d.J. typische bunte Farbigkeit in den Landschaften hier ebenso wiedergegeben wie in den bunten Gewändern von Jesus und Maria Magdalena durch Artus Wolfaerts. Da Jan Brueghel d.J. keine großen Figuren malen konnte, war er oft auf die Hilfe von Figurenmalern angewiesen, wie bei dem vorliegenden Gemälde auf die von Artus Wolfaerts. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war die Zusammenarbeit mehrerer Maler an einem Bild ein flämisches Phänomen. Die malerische Auffassung und der temperamentvolle Pinselstrich von Brueghel d.J. ist typisch für seine Landschaften zu Beginn der 1630er-Jahre. Kleine Retuschen. (12618418) (18) JAN BRUEGHEL THE YOUNGER (1601 – 1678) AND ARTUS WOLFAERTS (1581 – 1641) NOLI ME TANGERE Oil on copper. 39.8 x 54 cm. An expert‘s report by Dr Klaus Ertz dated 11 January 2021 is enclosed, dating the painting to the early 1630s in Antwerp. According to the report the colourfulness of the landscape is typical for Jan Brueghel the Younger, as it is for Artus Wolfaerts for the colourful gowns of Christ and Mary Magdalene. As Jan Brueghel the Younger could not paint large figures, he often relied on the help of figure painters such as Artus Wolfaerts in the painting on offer for sale here. The collaboration of several painters was a Flemish phenomenon in the first half of the 17th century. The painting concept and lively brushstrokes are typical for Jan Brueghel the Younger‘s landscapes during the early 1630s. With minor retouching. € 18.000 - € 25.000 Sistrix INFO | BIETEN 148 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
630 B ADRIAEN VAN STALBEMT 1580 – 1662 DIE HEILIGE FAMILIE AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN VON ENGELN VEREHRT Öl auf Holz. Parkettiert, Platte verso angeschliffen. 46 x 34 cm. Beiliegend eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, März 2021. Das hochformatige Bild mittlerer Größe setzt die Figuren gruppe in die untere Bildhälfte, von links oben beleuchtet, während eine große Baumkrone den gesamten oberen Bereich einnimmt. Dieser Gegensatz verleiht dem Gemälde eine Gesamtwirkung, bei der aber auch die Händescheidungen der beiden am Werk beteiligten Maler kenntlich gemacht wird. Bäume und Landschaft rechts, sowie die in die obere linke Ecke vor hellerem Wolkenlicht hereinragenden Äste mit braunem Blattwerk weisen auf die Handschrift Brueghels. Wie so oft in seinen Bildern sind die Figuren von anderer Hand. Gezeigt ist hier Maria mit dem Kind auf dem Schoß, im Bildzentrum unter der Baumgruppe sitzend. Von links sind drei Engel herangetreten, einer davon mit einer Fruchtschale, nach der das Kind greift, ein weiterer steht dahinter, mit einer Laute musizierend. Dazwischen hält ein dritter Engel eine rote Traubendolde in Händen, Symbol für den Abendmahlskelch. Rechts ist Joseph gezeigt. Mit rotem Umhang sitzend, weist er mit seiner Hand auf das Schilfgewächs, das sich nach hinten zu einem Ufer hinzieht. Das ist bei diesem „Ruhe auf der Flucht“ -Thema des Neuen Testaments als Andeutung auf die altbiblische Flucht aus Ägypten, den Exodus, und daher als Rettung zu verstehen. Wie das Blattwerk oder die tiefen Schatten der Baumkrone von höchster Malleistung zeugen, so sind auch die von Hans Rottenhammer gemalten Figuren in feinen Farbabstimmungen vorgeführt. Die Rottöne in den seitlichen Figuren binden die Gruppe kompositorisch zusammen, das leuchtende Gelb im Kleid des Engels verleiht eine Festlichkeit in der Darstellung. Beachtenswert ist die porzellanartige Wiedergabe der Gesichter, aber auch etwa die Feinpinseltechnik im goldenen Haar des Engels. A.R. (1261746) (11) ADRIAEN VAN STALBEMT 1580 – 1662 THE HOLY FAMILY ON THE FLIGHT INTO EGYPT REVERED BY ANGELS Oil on panel. Parquetted, panel partially ground on the reverse. 46 x 34 cm. Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, March 2021. The painting of this New Testament scene of the Flight into Egypt alludes to the Old Testament of the Departure from Egypt, or Exodus and is to be understood as a symbol of salvation. The porcelain-like depiction of the faces, but also the fine painting of the golden hair of the angels is remarkable. € 15.000 - € 25.000 Sistrix INFO | BIETEN Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com 149
ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES I
561 UMBRISCH/TOSKANISCHER MEISTER D
563 JAN VAN DORNICKE, UM 1470 - UM
566 JAN VAN SCOREL, 1495 SCHOORL -
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569 ITALIENISCHER MEISTER, ENDE DES
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572 BOLOGNESER MALER DES 17. JAHRHU
574 FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAH
576 SEBASTIANO CONCA, AUCH GENANNT
577 SALVATOR ROSA, 1615 ARENELLA/ N
579 NEAPOLITANISCHER MALER DER ZWEI
582 FRANCISCO BAYEU Y SUBÍAS, 1734
583 FLORENTINISCHER MALER DES 16. J
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586 LEONELLO SPADA, 1576 BOLOGNA -
587 MAESTRO DELLA CONSEGNA DELLE CH
588 JACOB DE BACKER D.Ä., 1540/45
590 MEISTER DER MANIERISTISCHEN FLO
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593 MALER DES 16. JAHRHUNDERTS BILD
595 JANUARIUS JOHANN RASSO ZICK, 17
597 INNOCENZO TACCONI, 1575 BOLOGNA
598 ITALIENISCHER MALER DES 17. JAH
599 HERMAN COLLENIUS, 1649/50 - UM
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602 MONOGRAMMIST DES 17. JAHRHUNDER
603 LEANDRO BASSANO, 1557 BASSANO D
661 JEAN-BAPTISTE BOSSCHAERT, 1667
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665 FRANZÖSISCHER MALER DES 17. JA
666 MALER DES 18. JAHRHUNDERTS DAS
668 JACOB FOPPENS VAN ES, UM 1596 A
670 FRANCESCO FIERAVINO, GENANNT
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673 PIETRO NAVARRA, TÄTIG UM 1685
ANTONIO TEMPESTA, 1555 FLORENCE - 1
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679 AERT VAN DER NEER D. Ä., 1603
681 DAVID TENIERS D. J., 1610 ANTWE
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