566 JAN VAN SCOREL, 1495 SCHOORL – 1562 UTRECHT, ZUG. SPÄTGOTISCHER KLAPPALTAR (HAUSALTAR) Öl auf Eichenholz. Mittelbild: 89 x 61 cm. Seitenbilder: je 76 x 33 cm. Rahmenaußenmaß in geöffnetem Zustand: 114 x 168 cm. Der Klappaltar mit Darstellung der Maria mit dem Kind in der Mitteltafel sowie Heiligenfiguren und Stifterdarstellungen in den Seitenflügeln. Die drei Tafelbilder in einem Eichenrahmen gefasst, mit oberem Eselsrückenabschluss entsprechend der Form der Mitteltafel. Hier ist Maria im Dreiviertelbildnis nach rechts sitzend dargestellt, in einer Loggia mit Ausblick rechts in eine Landschaft. Das Kind stehend auf dem Schoß der Mutter, dieses umfängt mit dem rechten Ärmchen den Hals Mariens und greift nach einem weißen Tuch, das sich um Mutter und Kind bis nach rechts zieht. Das Kleid der Maria in dunkeltürkiser Farbe, darüber leuchtend rot ein Manteltuch mit feiner goldener Randbordüre. Ebenso mit feiner Borte versehen das moosgrüne Velum, das die Marienfigur hinterfängt. Die Rahmung des Loggia-Ausblickes durch einen gemauerten Bogen getragen, Baluster mit Sockel und Kapitell. Formverwandt dazu der ebenso nahezu balusterförmige Zinnkrug links unten im Bild, abgestellt auf einer Tischplatte neben einer Schale mit Birnen und Kirschen. Die Seitentafeln, von anderer Hand als die Mitteltafel, zeigen jeweils in kniender Haltung betende Ordensfrauen links sowie rechts in gleicher Weise symmetrisch dazu betende Bürgerfrauen. Diese jeweils an einem Betpult mit Frontwappen und darauf abgelegtem Gebetsbuch. Dahinter höher gestellt jeweils drei Heiligengestalten: links Sankt Helena mit Kreuzbalken, daneben Konstantinus sowie ein bärtiger Heiliger mit französischer Fahne. In der rechten Flügeldarstellung Paulus, Katharina sowie Jungfrau Maria mit Kind und einer Birne. Die teilweise unterschiedliche Malhandschrift deutet auf das Zusammenwirken verschiedener Werkstattmitglieder hin. Zeitlos sticht die Malqualität der Mitteltafel hierbei hervor. Die zarte Farbgebung des Inkarnats von Mutter und Kind gehen zusammen mit der feinen Linienführung, wie etwa des Augenschnittes sowie der Lippenränder oder der fein ausgearbeiteten, goldbraunen Haarlocken. Der landschaftliche Ausblick rechts zeigt ein nach hinten ziehendes Gelände mit einer Stadt mit Türmen im Mittelgrund, dahinter Berge in blauer Luftperspektive. Diese Einbindung der Landschaft ins Bild zählt zu jenen übernommenen Elementen italienischer Bildmotive in die holländische Malerei, für die Jan van Scorel bekanntlich bahnbrechend wirkte. Van Scorel war zunächst Schüler des Willem Cornelisz zu Haarlem, dann des Jacob Cornelisz van Oostsanen zu Amsterdam (um 1470-1533) und erst später des Jan Mabuse Gossaert zu Utrecht (um 1478-1532). Gerade die Flächigkeit und Zartheit des Inkarnats im Gesicht der Mariendarstellung lässt an den Lehrer van Oostsanen erinnern. Dagegen sind die italienischen Motivzitate wohl auf seinen Aufenthalt in Rom zwischen 1522/23 zurückzuführen. Die ganz bewusste geometrische Reihung der Stifterfiguren ist neben der zeitgenössischen Malerei generell besonders auch bei Werken von van Scorel zu finden, etwa die Gruppenbildnisse der „Jerusalem Fahrer" der Jahre um 1527, obwohl die Malqualität hier eher auf das Wirken der Werkstatt verweist. (1260713) (1) (11) JAN VAN SCOREL, 1495 SCHOORL – 1562 UTRECHT, ATTRIBUTED LATE GOTHIC FOLDING HOUSE ALTAR Oil on oak panel. Central panel: 89 x 61 cm. Wing panels: each 76 x 33 cm. Frame dimensions when opened: 114 x 168 cm. The folding altar with depiction of the Virgin and Child on the central panel and figures of saints and benefactors on the side panels. The three panels are set within an oak frame surmounted with an ogee arch following the shape of the central panel. The side panel by another hand than the central. The incorporation of the landscape into the image is one of the borrowed elements from Italian motifs into Dutch painting and Jan van Scorel is known to be a pioneer for this. Initially, van Scorel was taught by Willem Cornelisz in Haarlem, then by Jacob Cornelisz van Oostsanen in Amsterdam (ca. 1470-1533) and later by Jan Mabuse in Utrecht (ca. 1478-1538). The purposely geometrical arrangement of the benefactors in a row is, apart from being popular in painting at the time, also typical for works by Scorel as can also be seen in the group paintings of the Jerusalem Pilgrims around 1527, however, the quality of the painting suggests the involvement of the workshop in the painting on offer for sale in this lot. € 60.000 - € 80.000 Sistrix INFO | BIETEN 22 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
592 FILIPPO LAURI (1623 - 1694) UND
594 ABRAHAM JANSSENS, 1575 - 1632,
596 SANTI DI TITO, 1536 SANSEPOLCRO
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600 MATTEO LOVES, UM 1605 COLONIA -
601 GIOVANNI FRANCESCO GUERRIERI, 1
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605 SEBASTIAN STOSKOPFF, 1597 STRAS
606 SANTI DI TITO, 1536 SANSEPOLCRO
WILLIAM JAMES, ACTIVE 1730 - 1780,
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611 JOOS DE MOMPER D.J., 1564 ANTWE
613 JAN MIEL, 1599 BEVEREN - 1663 T
615 PETER GERTNER, UM 1495 NÜRNBER
FRANCESCO ALBOTTO, 1721/22 VENICE -
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620 PIETRO LIBERI, 1614 PADUA - 168
622 FRANCESCO FIERAVINO, GENANNT
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LUIS MELÉNDEZ, 1716 NAPLES - 1780
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Anmerkung: Das Gemälde ist erstmal
Detailabbildungen Lot 629 144 HAMPE
630 DAVID TENIERS D.J., 1610 ANTWER
630 A JAN BRUEGHEL D. J. (1601 - 16
150 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
152 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
633 ADRIEN MANGLARD, 1695 LYON - 17
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637 PHILIPPE DE MOMPER D. J., UM 16
638 ASCANIO LUCIANI, UM 1621 NEAPEL
JACQUES IGNATIUS DE ROORE, 1686 ANT
168 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
642 GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI, GE
643 GIOVANNI MARIA VIANI, 1636 - 17
645 GEORG FLEGEL, 1566 OLMÜTZ - 16
648 FLÄMISCHER MALER DES 17./ 18.
182 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-
651 MALER DER ERSTEN HÄLFTE DES 17
653 MICHELE MARIESCHI (1710 - 1744)
MICHELE MARIESCHI (1710 - 1744) AND
655 FRANZ MARTIN KUEN, 1719 - 1771
658 RÖMISCHER MALER DER ERSTEN HÄ
660 FLÄMISCHER MEISTER, 17. JAHRHU
662 FRANZÖSISCHER MALER DES 17. JA
664 FLÄMISCHER MEISTER AUS DEM KRE
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667 GASPAR PETER VERBRUGGEN D. J.,
669 FLÄMISCHER MEISTER ZWEITE HÄL
671 MATTHIJS NAIVEU, 1647 LEIDEN -
672 GASPARE VANVITELLI, GENANNT „
675 ANTONIO TEMPESTA, 1555 FLORENZ
676 PAUL THÉODOR VAN BRUSSEL, 1754
677 CORNELIS VAN SPAENDONCK, 1756 T
678 LEIDENER MEISTER DES 17. JAHRHU
680 FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAH
KATALOG IV GEMÄLDE ALTE MEISTER -
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