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Gemälde Alte Meister – Teil 1

615 PETER GERTNER, UM

615 PETER GERTNER, UM 1495 NÜRNBERG NACH 1541, ZUG. PORTRÄT EINER JUNGEN FRAU MIT GOLDKETTE Öl auf Weichholzplatte, in zwei Tafeln. Links oben datiert „1515“, rechts oben bezeichnet „ALTER 20 IAR“. 45 x 35,5 cm. Brustbildnis nach links; das Gesicht mit perfekt gezeichneten Zügen lässt eine entschlossene Persönlichkeit erahnen. Ihre hohe Herkunft lässt sich nicht nur an der Kleidung erkennen, sondern auch an ihrer hochmütigen Haltung und dem geraden und offenen Blick. Ihre Kleidung ist in der Tat die einer reichen Renaissance-Dame, angefangen bei ihrem Kopfschmuck, einer breitkrempigen Baskenmütze, die typisch für die deutsche Mode des frühen 16. Jahrhunderts ist, wie sie insbesondere bei Lucas Cranach dem Älteren, einem Zeitgenossen des Porträtisten, zu sehen ist. Ihr weißes Hemd, fein plissiert und in Gold gegürtet, bedeckt ihren Hals, bevor es im Ausschnitt eines Samtkleides verschwindet. Aber es ist vor allem ihre schwere Goldkette, das einzige offensichtliche Schmuckstück, das der jungen Frau, deren Alter, wie damals üblich, mit 20 Jahren über dem Kopf verraten wird, ihr ganzes Prestige verleiht. Gerahmt in einer Nahaufnahme, gehorcht dieses Porträt den Konventionen des Genres, bei dem die Individualität des Modells durch einen schlichten dunkelgrünen Hintergrund vergrößert wird, der dem Teint Leuchtkraft verleiht. Die subtile Behandlung der Details des Gesichts, wie gemeißelt, bringt dieses Werk näher an die Kunst des Kupferstichs, die im Heiligen Römischen Reich hoch geschätzt wurde. (†) Biografie: Peter Gertner (ca. 1495- nach 1541) ist ein deutscher Porträtmaler, der in Nürnberg geboren wurde. Nach einer wahrscheinlichen Ausbildung bei dem Maler und Kupferstecher Wolf Traut (1486-1520), der mit Albrecht Dürer (1471-1528) zusammenarbeitete, machte Gertner eine glänzende Karriere als Porträtmaler beim bayerischen Adel. Vor allem am Hof des Kurfürsten Otto Heinrich von Pfalz-Neuburg malte er seine schönsten Porträts. In einem konventionellen Stil, der an seine berühmtesten Zeitgenossen Hans Baldung (1485-1545) und Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) erinnert, verstand es Peter Gertner, deutsche Fürsten in der Pracht ihrer Kostüme zu malen. Doch erst in „Die Kreuzigung“ (1537), die als sein Meisterwerk gilt und heute im Walters Art Museum in Baltimore aufbewahrt wird, erlaubt ihm sein Talent als Porträtmaler, die Akteure der Passion Christi mit Kraft und Gefühl zu charakterisieren. Seine schönsten Porträts werden heute in Heidelberg, München und in den Vereinigten Staaten aufbewahrt. Provenienz Neumeister, München, Kunstauktionen, 26. Juni 1996, Nr. 461 (als „Peter Gertner zugeschrieben“). Erworben von der Galerie Xavier Goyet, Marseille, am 5. Oktober 2000, von den Eltern der heutigen Besitzer. Privatsammlung, Paris. PETER GERTNER, CA. 1495 NUREMBERG - AFTER 1541, ATTRIBUTED PORTRAIT OF A YOUNG WOMAN WITH GOLD CHAIN Oil on softwood plate, in two panels. Dated “1515” upper left, inscribed “ALTER 20 IAR” upper right. 45 x 35.5 cm. (†) Provenance Neumeister, Munich, Art Auctions, June 26, 1996, no. 461 (as „attributed to Peter Gertner“). Acquired from Galerie Xavier Goyet, Marseille, on 5 October 2000, from the parents of the present owner. Private collection, Paris. (12618813) € 50.000 - € 70.000 Sistrix INFO | BIETEN 114 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.

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