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Kunstkammerobjekte

Spezialauktion Juni 2006 / Kuriositäten, Dekorative Objekte. Mineralien, Bronzen, Kostbarkeiten

823 Die Tugenden Kleine

823 Die Tugenden Kleine Silberdarstellungen der Tugenden: Caritas mit zwei Kindern, Fortitudo mit der Säule, Mansuetudo mit dem Lamm, Temperantia mit zwei Kelchen, Pax mit Totenkopf, Fides mit Kelch und Kreuz, Prudentia mit Schriftrolle und zwei identische Figuren, denen das Attribut fehlt. Fein ausgearbeitete Figuren mit Resten von Feuervergoldung. Gearbeitet in der Art von Matthäus Wallbaum. H.: 6 cm. Ende 16. Jhdt. Anmerkung: Häufig vorkommende Silbergussfigürchen im eleganten Stil der Nürnberger Kunst des Manierismus. Die kleinen Silbergüsse wurden als Reliefs vor allem für kostbare Schmuckschränke, Ostensorien und Altärchen verwendet. Zu den reichsten Werken dieser Art mit bis zu zehn Figürchen dieser vorliegenden Serie gehören der Große Schmuckkasten im Grünen Gewölbe in Dresden und ein Schmuckschrank aus Ebenholz am gleichen Ort. In der Wiener geistlichen Schatzkammer ein Ostensorium von 1588, das Silberaltärchen in der Villa Borghese in Rom und das sogenannte Fuggeraltärchen in der Altöttinger Schatzkammer. Die Möbelarchitekturen, meist aus schwarzem Ebenholz, geben silbernen Reliefs und Figürchen wie diesen eine ernste und vornehme Note. Die Beschaffenheit der acht Tugenden, die nicht vollrund, sondern nur zur Schauseite hin ausgearbeitet sind, weisen auf eine den genannten Beispielen ähnliche Bestimmung hin. Literatur: Kleinplastik der Gotik und Renaissance aus dem Liebighaus, bearbeitet von Anton Legner, Frankfurt: 1967, Kat.Nr. 33, dort auch Abb. der Temperantia, Pax, Fortitudo, Fides. (62035251) € 4.000,- 824 Schiffchenpokal Silberarbeit mit Teilvergoldung. Der glockenförmige Fuß mit Godronierungen nach oben hin in getriebenes Blattdekor übergehend. Der Röhrenschaft belegt mit Ornamenten in Ohrmuschelstil und nach oben in Karyatiden auslaufend. Das ovale, gebauchte Schiffchen ringsum mit getriebenem Dekor von felsiger Landschaft, Wellen und Meeresungeheuern. Auf der Vorderseite des Schiffes ein Delfinkopf mit dem röhrenförmigen Ausguss für das Trinkgefäß. Auf Achtern das Ruder und ein Seemann. Die Takelage aus Silberdrähten, darüber der Ausguck mit einem Seemann. Als Abschluss eine windflatternde Fahne. Das Segel poliertes Silber. Bodenrand mit Tremulierstich sowie Nürnberger Beschauzeichen und Meistermarke. Rep. Erg. H.: 37,3 cm. Nürnberg, 17. Jhdt. (620356) € 18.000,- 70

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