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Kenzo

Gemälde des Pariser Mode-Designer Kenzo Takada / Dezember-Auktionen 2008

4 Horacio de Sosa

4 Horacio de Sosa Cordero und Kenzo Takada

KENZO TAKADA GEB. 1939 IN HIMEJI, LEBT UND ARBEITET IN PARIS Das 21. Jahrhundert steht an einer Nahtstelle, was das Kunstschaffen angeht. Die streng getrennten Bereiche zwischen angewandter Kunst, Design, dem freien Kunstschaffen in Malerei und Skulptur existieren nicht mehr. Die kreativen Bereiche, die schöpferische Menschen gestalten, sind heute freier denn je. Augen können sich an der Kunst, der Architektur, der Mode und den Menschen auf der Straße schulen – das Leben und die Kunst vereinen sich hier am einfachsten und am schnellsten. Moderschöpfer sind Menschen mit besonderen Augen. Ihre Bewegungen belebt wird. Insbesondere ist es für sie nur ein kleiner Schritt von der Wahrnehmung zur Umsetzung in eine Bewegung, eine Vielfalt von Motiven und Konturen. In die Reihe der inspirativen Couturiers unserer Zeit gehört Kenzo Takada, der mit seiner mitunter glamourös und äußerst ungewöhnlich inszenierten Prêt-à-Porter-Mode seit Mitte der 1970er Jahre Modegeschichte schreibt. Kenzo Takada lebt seit 1965 in Paris, der Heimat der besten und außergewöhnlichsten Modemacher der Welt. Was ihn als sensibel wahr- der Grande Nation. Vor allem das späte 19. und das 20. Jahrhundert hinterließen Spuren in seinem Œuvre, weniger in seinem Werk als Modemacher, als vielmehr in seinem aktuellen Werk als Maler. Kräftige, heftige Farben und Farbakkorde sind sein Markenzeichen, früher in der Mode, nun in der Malerei. Denn: Seit einigen wenigen Jahren hat Kenzo Takada, der Begründer des „Jungle Japonaise“ in Paris, der Modewelt den Rücken gekehrt, genau seit dem Jahr 1999. Seitdem nutzt Kenzo Takada sein Talent für die Malerei und sein früheres Schaffen als Poet der Mode steht ihm dafür Pate. Seine Farbpalette bestimmen die Fauves, gefasst, sind ein wesentlicher Teil seiner Bildauffassung. Seine Motive sind der Welt der Mode entnommen, die bis heute der Körper der Frau bestimmt. Kenzo, der neutrale, hellwache Ästhet, umgibt seine Modelle auch in der Malerei stets mit einer Robe, einem Stück Mode, das sich zwischen Zeitgeist und Tradition, der Tradition seines Heimatlandes Japan, bewegt. Nichts ist perfekt, nichts ist bis in das Detail ausgeführt, darin liegt das Geheimnis der Gemälde von Kenzo. Sie beanspruchen den Betrachter, der Phantasie für die räumliche und körperliche Vollendung der Bildidee einbringen muss. Genau darin liegt der Reiz von Kenzos Schöpfungen in der Zweidimensionale, im Bild. 5

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