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Gemälde Alte Meister, Teil 1

643 Guido Reni, 1575

643 Guido Reni, 1575 Bologna – 1642 ebenda DER HEILIGE FRANZISKUS VOR DEM KREUZ BETEND Öl auf Leinwand. 192,5 x 145 cm. Dem Gemälde ist eine Expertise von Andrea Emiliani, Bologna, vom 29. März 2012 beigegeben. Darin wird das Gemälde als ein Hauptwerk des Künstlers gewürdigt, entstanden um 1630. Als Vergleich zitiert das Gutachten die „Pala Olivieri“, die Reni für die Kathedrale in Pesaro schuf, sich jedoch heute in der Vatikanischen Pinakothek befindet. Des Weiteren wird hier die „Madonna in trono col Bambino adorato dei sue Santi Francesco et Katharina“ genannt, für die Kapuzinerkirche in Faenza geschaffen, 1944 zerstört. Der Gutachter geht davon aus, dass das vorliegende Gemälde in die Schaffenszeit dieses genannten Bildes fällt. Ferner wird im Gutachten über die Provenienz berichtet. Des Weiteren werden einige Wiederholungen des Gemäldes erwähnt, die in diversen Sammlungen oder Auktionen aufgetaucht sind. Guido Reni, 1575 Bologna – 1642 ibid. SAINT FRANCIS PRAYING AT THE CROSS Oil on canvas. 192.5 x 145 cm. Accompanied by an expert’s report by Andrea Emiliani, Bologna dated 29 March 2012, that acknowledges the painting on offer for sale in this lot as a major work by the artist, created during his principal productive period around 1630. € 80.000 - € 120.000 Sistrix INFO | BIETEN Das Gemälde großformatig, als Altarbild geschaffen, zeigt den Ordensheiligen in einer Höhle mit Ausblick rechts in weite Landschaft mit Wolkenhimmel. Er kniet vor einem aus grobem Stein gehauenen Altar, hält mit der linken Hand einen Schädel umfangen, sein Kopf auf die rechte Hand gestützt, sein aufwärts gerichteter Blick gilt dem vor ihm stehenden Kreuz mit Corpus Christi. Am Fuß des Standkreuzes ein aufgeschlagenes Buch, davor ein Rosenkranz mit hölzernen Perlen und kleinem Holzkreuz. Die Askese seiner Lebensführung hat der Maler angedeutet durch zwei, auf einem Stein in der linken unteren Ecke liegende, Rettiche sowie einer Wasserschale. Die Beleuchtung von links oben betont das Gesicht des Heiligen, zieht über Kaputze und Schulter und wird im unteren Teil des Bildes abgemildert. Der dunkle Hintergrund der Höhlengrotte bringt die Figur besonders zur Wirkung, zumal auch die übrigen Partien des Gemäldes dunkeltonig angelegt sind. Besonderes Augenmerk hat der Maler auf das Gesicht des Heiligen gelegt, abgesehen von dem für Reni typischen Blick nach oben ist hier die Physiognomie des jugendlichen Heiligen in naturalistischer Lebendigkeit wiedergegeben, treffend ist hierbei der intelligente, jedoch fragend wache Ausdruck. Die akribisch genaue Pinselführung, besonders im Gesicht, steht in bewusstem Gegensatz zum Sfumato in der Konturwiedergabe der Mönchskutte mit den weichen milden Falten am Ärmel. Die Landschaft rechts lässt hinter der Vegetation mit einem schlanken Baum einen hellen Horizontstreifen erkennen, weiter unten ist im Halbdunkel ein sitzender Mönch mit über den Kopf gezogener Kaputze zu erkennen. Provenienz: Sir John Wright Guise (1777-1865). Danach hat der Sammler das Gemälde in Italien in den Jahren 1812/14 erworben. (1191351) (11) tions.com 164 For around 6,500 additional detailed images: www.hampel-auctions.com

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